Caritasstiftung hilft Frauenhaus und Einzelschicksal
Unterstiftung in Ingolstadt unterstützt unter anderem Projekt „Drive for Life“
Eine systemische Beratung von Bewohnerinnen und Kindern im Caritas-Frauenhaus Ingolstadt fördert erneut die Caritasstiftung Eichstätt. Der Vorstand der Stiftung beschloss, 4.000 Euro für dieses psychotherapeutische Verfahren mit einer externen Fachkraft für das Jahr 2025 zur Verfügung zu stellen. Damit sollen die betroffenen Frauen mit ihren Kindern die oftmals langen Wartezeiten überbrücken können, bis sie einen Therapieplatz bekommen. Außerdem wurden auf Antrag der Caritas-Kreisstelle Nürnberg-Süd 3.000 Euro für eine Einzelfallhilfe bewilligt. Diese tragen dazu bei, dass ein seit einem Schlaganfall halbseitig gelähmter Mann im Erdgeschoss seines Reihenhauses eine behindertengerechte Dusche eingebaut bekommt.
Die systemische Beratung im Frauenhaus wurde laut Andreas Steppberger, Geschäftsführer der Caritasstiftung, bereits in den Jahren 2023 mit 4.000 Euro und 2024 mit 5.000 Euro von der Stiftung unterstützt. Das Projekt werde erfolgreich umgesetzt. „Bis zum heutigen Zeitpunkt wurde das Angebot sehr gut angenommen und es wurden alle angebotenen Termine von den Betroffenen wahrgenommen, sodass die Gelder des letzten Antrages bis Ende 2024 vollständig ausgeschöpft werden“, heißt es in einem Brief des Frauenhauses. Dieses sieht dadurch „den extrem hohen Unterstützungsbedarf in diesem Bereich“ bestätigt.
Dusche für halbseitig gelähmten Mann
In Bezug auf den halbseitig gelähmten Mann teilte Steppberger mit, dass dieser nicht in der Lage sei, sich außerhalb des Bettes oder des Rollstuhls aufzuhalten und somit nicht in das Bad im ersten Stock des Hauses kommen könne. Daher sei es derzeit nicht möglich, ihn zu duschen. „Der Badumbau soll durch den Einbau einer Dusche im Erdgeschoss und den Umbau des Bades im Obergeschoss – sodass hier Waschmaschine und Trockner Platz finden – ihm ermöglichen, wieder geduscht zu werden“, steht im Antrag der Caritas-Kreisstelle Nürnberg-Süd. Dort wird auch erwähnt, dass der Betroffene eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit erhalte. Für die Finanzierung von insgesamt 26.000 Euro für den Umbau bekommt sie laut dem Antrag der Kreisstelle einen Zuschuss in Höhe von 14.000 Euro von der Krankenkasse und der Stadt Nürnberg. Für den Restbetrag von 12.000 Euro sollen verschiedene Stiftungen aufkommen.
Die von der Caritasstiftung treuhänderisch verwaltete Ullrich-Stiftung in Ingolstadt beschloss laut Steppberger, erstens ein Chorprojekt der Villa Johannes mit zehn Terminen mit 400 Euro zu unterstützen. In diesem lernen die in der Einrichtung betreuten suchtkranken Menschen Gesang und sich in Sangeskunst fortzubilden. Auch Aufführungen sind am Ende geplant. Zweitens stellt die Ullrich-Stiftung Andreas Steppberger zufolge 2.100 Euro für die Ausstattung des Frauenhauses Ingolstadt mit Spielmaterialien zur Verfügung. Und drittens steuere diese Stiftung 2.000 Euro zu einem Kooperationsprojekt „Drive for Life“ unter Federführung des Vereins Kulturbeutel-Netzwerk für psychische Gesundheit bei.
Hierbei handelt es sich um ein Vorhaben verschiedener Netzwerkpartner im Raum Ingolstadt zum Thema „Fahrplan im Umgang mit Menschen, die unter psychischen Problemen leiden“. Mit einem Bus werden seit September dieses Jahres unterschiedliche Hilfestellen, unter anderem die der Caritas angefahren, um vor Ort erleben zu können, was sich hinter den Einrichtungen verbirgt. So sollen Vorurteile abgebaut und Ängste genommen werden. Der Bus beinhaltet auch eine Ausstellung zum Thema und transportiert täglich die Botschaft „Reden rettet Leben“ durch Ingolstadt und Umgebung. „Die Beratungsstelle für psychische Gesundheit der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt sowie deren Sozialarbeiter an Schulen, an denen großer Hilfsbedarf im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen besteht, sind eng in das Projekt eingebunden. Grundsätzlich steht die Aufklärung und Information im Umgang mit psychischen Krisen anderer im Vordergrund“, berichtete Steppberger. Der Geschäftsführer der Caritasstiftung ist auch Mitglied des Kuratoriums der Ullrich-Stiftung.
Finanzvermögen von gut 2,9 Millionen Euro
Nach Information von Klaus Nieberle, Leiter des Finanz- und Rechnungswesens beim Diözesan-Caritasverband Eichstätt, hat die Caritasstiftung Eichstätt derzeit ein Finanzvermögen von gut 2,9 Millionen Euro. Für das Jahr 2024 werden insgesamt über 47.500 Euro Zinserträge erwartet, die zum Großteil an kirchlich-soziale Projekte ausgeschüttet werden können. Die von der Caritasstiftung treuhänderisch verwaltete Ullrich-Stiftung verfügt Nieberle zufolge über ein Vermögen von gut einer Million Euro. Diese Stiftung, die speziell Caritasarbeit in Ingolstadt fördert, erzielt laut dem Caritas-Finanzleiter heuer vermutlich knapp 15.000 Euro Zinsen. Die ebenfalls von der Caritasstiftung verwaltete Patek-Held-Stiftung hat laut dem Finanzbericht Nieberles im Moment ein Volumen von fast 190.000 Euro. Für sie wird mit Zinserträgen von knapp 3.000 Euro gerechnet. Diese Unterstiftung der Caritasstiftung unterstützt speziell Caritasarbeit im bischöflichen Dekanat Roth-Schwabach.
Mitteilung Caritasverband für die Diözese Eichstätt e.V.