Wiederentdecktes Meisterwerk erwacht aus Dornröschenschlaf
Johann Simon Mayrs Oratorium „Giuseppe“ feiert Wiederaufführung
Nach fast 200 Jahren wird Johann Simon Mayrs lange vergessenes Oratorium „Giuseppe“ endlich wieder zum Leben erweckt. Das 1829 komponierte Werk des deutsch-italienischen Komponisten wird am Sonntag, 8. September 2024, im herrlichen Ambiente der Ingolstädter Asamkirche Maria de Victoria um 12 Uhr wieder aufgeführt.
Die Aufführung von „Giuseppe“ ist das Ergebnis akribischer Rekonstruktionsarbeit und verspricht, ein musikalisches Highlight der Mayrforschung zu werden. Dr. Franz Hauk, renommierter Mayr-Experte, hat das Werk sorgfältig rekonstruiert und übernimmt die Gesamtleitung der Aufführung. Der Simon-Mayr-Chor, bekannt für seine Expertise in der Interpretation von Mayrs Kompositionen, wird zusammen mit namhaften Solisten und dem Orchester Concerto de Bassus das wiederentdeckte Meisterwerk zum Klingen bringen. Die Organisation dieses ambitionierten Großprojekts liegt in den Händen des Simon-Mayr-Chors, unter der Projektleitung der Vorsitzenden Michaela Mirlach. „Wir freuen uns sehr, dieses bedeutende Werk Mayrs wieder einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, so Mirlach.
Mayr, der als Lehrer Gaetano Donizettis in die Musikgeschichte einging, hatte erheblichen Einfluss auf die nachfolgenden Generationen von Musikern, Er schuf mit „Giuseppe“ ein Werk von beeindruckender Klangfülle und emotionaler Tiefe. Das Oratorium umfasst drei Akte. Anregungen zu diesem Werk erhielt Mayr von der damals populären biblischen Oper JOSEPH, ein Meisterwerk von Étienne-Nicolas Méhul (1763–1817), das auf einem Libretto von Duval basiert und das am 17. Februar 1807 in der Pariser Opéra Comique uraufgeführt wurde.
Und noch eine Besonderheit gibt es: Mayrs Giuseppe ist ein Pasticcio-Oratorium. Ein Werk, in dem sich Ausschnitte populärer Werke der damaligen Zeit wieder finden. Diese Praxis entstand aus dem Bestreben, dem Publikum bekannte und beliebte Melodien in einem neuen Zusammenhang zu präsentieren. So hat Mayr unter anderem die populärsten, sozusagen „best of“ Werke, von Gaetano Donizetti, Vincenzo Bellini, Gioachino Rossini zitiert.
Das Ensemble
Eine hochkarätige Besetzung des Solistenensembles trägt wesentlich zur Qualität dieser Aufführung bei: Markus Schäfer (Giuseppe), Freya Apffelstaedt (Benjamin), Matthias Hoffmann (Giacobbe), Niklas Mallmann (Simeone), Philipp Polhardt (Utoban). Die weiteren Rollen werden übernommen von Anna Feith, Franziska Bobe, Konstantin Igl, Micha Matthäus und Fang Zhi. Konzertmeisterin des Ensembles Concerto de Bassus ist Theona Gubba-Chkheidze.
Kulturelles Erbe
Mayr verkörpert eine interessante Verbindung zwischen deutscher und italienischer Musiktradition. Geboren in Bayern in Mendorf (Nähe Ingolstadt), verbrachte er den Großteil seines Lebens in Italien. Seine Musik kann als Brücke zwischen diesen beiden wichtigen musikalischen Kulturen gesehen werden.
Mayrs Zeitgenossen, darunter bedeutende Komponisten wie Giuseppe Verdi, schätzten sein Werk sehr. Die Wiederaufführung seiner Kompositionen ermöglich es dem modernen Publikum, die Qualität und Innovationskraft seiner Musik selbst zu erleben und zu beurteilen. Die Wiederbelebung von Mayrs großer Fülle an Werken ist nicht nur von musikhistorischem Interesse, sondern bietet auch die Möglichkeit, das heutige Konzert- und Opernrepertoire, um qualitativ hochwertige und einflussreiche Kompositionen zu bereichern.
Der Eintrittspreis beträgt 25,- €, für Rentner, Ehrenamtskartenbesitzer und Schwerbehinderte 20,- €, 10,- € für Studenten, Schüler ab 16 Jahren und alle unter 30jährigen. Kinder bis 15 Jahren erhalten in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen ein kostenloses Ticket.
Eintrittskarten sind an der Tageskasse ab 11 Uhr erhältlich oder vorab zuzüglich Vorverkaufsgebühren an allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen sowie online unter www.mayr-sommer.de.
Pressestelle/Simon-Mayr-Chor & Ensemble e.V.