IG Metall Ingolstadt: Ein Jahr mit vielen Herausforderungen
Delegiertenversammlung der IG Metall Ingolstadt sieht sich auf weitere Arbeitskämpfe gut vorbereitet
Ingolstadt, 15.02.2022 – 116 Vertreterinnen und Vertreter der IG Metall sind am Donnerstag zur vierten und letzten Delegiertenversammlung in diesem Jahr in Ingolstadt zusammengekommen. Auf der Versammlung berichtete die Gewerkschaft anhand eines ausführlichen Jahresrückblicks über die geleistete Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Ingolstädter Metallerinnen und Metaller. Zudem gab es einen Ausblick auf die anstehenden Herausforderungen im neuen Jahr.
Der erste Bevollmächtigte, Carlos Gil, richtete bei seiner Berichtserstattung den Fokus auf die im November abgeschlossene Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie. In dieser konnte die IG Metall eine prozentuale Entgelterhöhung in Höhe von insgesamt 8,5 Prozent, sowie weitere Einmalzahlungen zum Inflationsausgleich in Summe von 3.000 Euro vereinbaren. Der Gewerkschafter verwies auf außergewöhnlich schwierige Verhandlungen: „Das gab es noch nie, dass die Arbeitgeberseite bis zum Ende der Friedenspflicht kein Angebot auf den Tisch gelegt hat“. Bezüglich des Verhandlungsergebnis stellt Gil fest: „Wir könnten sowohl eine dauerhaft wirksame Entgelterhöhung als auch die vollumfängliche Nutzung der Inflationsausgleichsprämie erstreiten. Gerade die Auszahlung dieser Einmalzahlung war kein Geschenk von unserer Regierung, sondern musste mit den Arbeitgebern vereinbart werden. Dass diese nicht in allen Betrieben in Deutschland ausgezahlt wird, spüren gerade die Beschäftigten, die in nicht-tarifgebundenen Betrieben beschäftigt sind“. Der Erste Bevollmächtigte bedankte sich an dieser Stelle ausdrücklich für die großartige Beteiligung bei den Warnstreiks.
Die betrieblichen Auseinandersetzungen, wie zum Beispiel die bei der Aurora Lichtwerke GmbH, waren weitere Punkte des Jahresrückblicks. Hubert Roßkopf, Betriebsratsvorsitzender bei Aurora, stellt klar: „Ohne die IG Metall an unserer Seite, hätten wir eine Vereinbarung für eine Transfergesellschaft vermutlich nicht hinbekommen.“
Carlos Gil ist zum Abschluss seines Berichtes davon überzeugt: „Gerade das aktuelle Jahr hat gezeigt, wie wichtig eine starke Gewerkschaft in einer Zeit mit gefühlt sich schier endlos aneinanderreihenden Krisen ist. Dies sehen wir auch an einer deutlich positiven Mitgliederentwicklung.“
Auch im neuen Jahr sieht sich die IG Metall auf weitere Tarifauseinandersetzung gut vorbereitet. Die Verhandlungen zur Übernahme des IG Metall Tarifvertrags für die Kontraktlogistik bei der Firma Montes werden fortgesetzt. Gil macht deutlich: „Wenn notwendig, werden wir diese mit weiteren Streikmaßnahmen begleiten, um den Forderungen der Beschäftigten für einen ordentlichen Tarifvertrag mit der IG Metall Nachdruck zu verleihen“. Zudem stellt sich die Gewerkschaft auf einen harten Arbeitskampf bei der Wacker Neuson in Reichertshofen ein.
Foto: IG Metall Ingolstadt