IG Metall nominiert Kandidaten für Audi-Aufsichtsrat
Die Arbeitnehmerseite bei Audi hat ihr IG-Metall-Team für die Aufsichtsratswahl im April 2023 einstimmig aufgestellt. 90 per Videokonferenzsystem zugeschaltete Delegierte aus den Reihen der IG Metall wählten am vergangenen Mittwoch ihre Liste für die betrieblichen Kandidatinnen und Kandidaten der AUDI AG.
Die Delegierten stimmten dafür, dass der Gesamtbetriebsratsvorsitzende und aktuell stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der AUDI AG, Peter Mosch aus Ingolstadt, auch in Zukunft das IG-Metall-Team auf Platz 1 anführen soll. Auf Platz 2 wurde der Betriebsratsvorsitzender der AUDI AG Neckarsulm, Rainer Schirmer, gewählt. Durch die Wahl von Jörg Schlagbauer, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender AUDI AG Ingolstadt, Rita Beck, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende AUDI AG Ingolstadt, Alexander Reinhart, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender AUDI AG Neckarsulm und Karola Frank, stellvertretende Vertrauenskörper-Leiterin der AUDI AG Ingolstadt und ehrenamtliches bayrisches Vorstandsmitglied der IG Metall, wurde das IG-Metall-Team in genannter Reihenfolge komplettiert. Im Anschluss der Wahl bestätigten die Delegierten ebenfalls einstimmig Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt sowie Petra Otte, Politische Sekretärin in der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, als gewerkschaftliche Vertretung auf Seiten der Arbeitnehmer.
Bei der hyprid durchgeführten Konferenz versammelten sich die Kandidaten im Ingolstädter Gewerkschaftshaus. In Live-Interviews berichteten sie über ihre gesammelten Erfahrungen und Motivation als Aufsichtsratsmitglieder. Dazu erklärte Peter Mosch: „Wir Arbeitnehmervertreter setzen uns auch zukünftig im Aufsichtsrat für nachhaltige Investitionen in unsere Heimatstandorte ein.“ Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der AUDI AG machte in seiner Rede vor den Delegierten der IG Metall Wahlnominierungskonferenz deutlich, dass eine stabile Auslastung und eine gesicherte Beschäftigung sowohl in Ingolstadt als auch in Neckarsulm im Fokus der Unternehmensstrategie stehen müsse. Audi werde die vielfältigen Herausforderungen des Umbruchs in der Automobilindustrie bewältigen. Zentral sei dabei, die technologische und wirtschaftliche Transformation bei Audi sozial für die Beschäftigten zu gestalten. Ausbildung, Weiterbildung und Qualifikationsaufbau der Kolleginnen und Kollegen, um neue Tätigkeiten zu meistern, stünden dabei an vorderster Stelle. Audi müsse Audi bleiben, so Mosch: „Ein mitbestimmtes, weltweit erfolgreiches Unternehmen, in dem die Menschen und ihre gemeinsame Arbeit im Mittelpunkt stehen.“
Die Konferenz moderierte der Wahlbeauftragte Carlos Gil zusammen mit Conny Schönhardt, Leitung der Stabsstelle „Mobilität und Fahrzeugbau“ beim Vorstand der IG Metall. Gil betonte den Stellenwert der Unternehmensmitbestimmung bei der AUDI AG: „Die Arbeitnehmerverter_innen bei Audi zeigen auf allen Ebenen, dass Mitbestimmung ein wichtiges, wenn nicht wesentliches, Element für eine gute und wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist. Im Aufsichtsrat wird die Stimme der Arbeitnehmerbank nicht nur gehört, sondern auch gerne nachgefragt.“ Der live zugeschaltete Arbeitsdirektor und Mitglied des Vorstands der AUDI AG, Xavier Ros, betonte in seinem Grußwort ebenfalls die Bedeutung und positive Wirkung der deutschen Mitbestimmung als Garant für eine „faire und gerechte Transformation.“
Irene Schulz, Mitglied im Vorstand der IG Metall, bewertet die Veränderungsdynamik in der deutschen Automobilindustrie als weiterhin enorm rasant. „Die letzten Jahre bei Audi waren beispiellos: Diesel, Digitalisierung, Elektrifizierung, Corona, Halbleiter. Vorstände sind gekommen und gegangen. Geblieben sind die Arbeitnehmervertreter_innen und die Beschäftigten. Wie wichtig die Mitbestimmung ist, zeigt sich insbesondere in solch schwierigen und hochdynamischen Zeiten. Das Team der Arbeitnehmervertreter_innen ist gut aufgestellt und gut abgestimmt“, so Irene Schulz.
Insgesamt besteht der Audi-Aufsichtsrat aus 20 Mitgliedern, dies je zur Hälfte aus Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer. Der zehnte Platz auf der Liste der Arbeitnehmerseite ist den Leitenden Angestellten vorbehalten. Diese Nominierung erfolgt in einem eigenständigen Verfahren.
Foto: IG Metall Ingolstadt