Warnstreik bei der AUDI AG
Warnstreik bei der AUDI AG
Die IG Metall ruft ihre Mitglieder bei der Audi AG am Standort Ingolstadt am heutigen Montag, 07.11., um 23 Uhr zu einer zweistündigen Arbeitsniederlegung auf, um in der laufenden Tarifrunde ihrer Forderung nach einer tabellarischen Entgelterhöhung in Höhe von 8% Nachdruck zu verleihen.
Als Redner auf der Kundgebung sind vorgesehen:
Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Audi
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des IG Metall Vertrauenskörper bei Audi Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter IG Metall Ingolstadt
Bernhard Stiedl, Landesvorsitzender DGB Bayern
Die zentralen Botschaften in den Reden lauten (es gilt das gesprochene Wort):
Bernhard Stiedl, DGB Bayern:
„Wer jetzt von den Gewerkschaften Lohnzurückhaltung verlangt, hat nichts Anderes im Sinn als die Krisenbewältigung allein den Beschäftigten aufzuladen. Das ist mit uns nicht zu machen. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie haben sich die Beschäftigten bereits jahrelang in Zurückhaltung geübt – nun erwarten sie zu Recht eine deutliche Entgeltsteigerung. Die Forderung der IG Metall nach 8 Prozent mehr Lohn ist für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie und insbesondere die Automobilindustrie in Deutschland wirtschaftlich gut zu verkraften.“
Carlos Gil, IG Metall Ingolstadt:
„In der aktuellen Lage, in der die Menschen nicht mehr wissen wie sie die gestiegenen Preise zahlen sollen, ist die Verzögerungs- und Hinhaltetaktik der Arbeitgeber ignorant und unverschämt. Ist das der Dank für die Krisenbewältigung der letzten Jahre? Ist das der gerechte Anteil dafür, dass die Beschäftigten rangeklotzt haben – mit Maske, ohne Maske, im Homeoffice oder im Betrieb? Ist das der Dank, dass die Beschäftigten dafür gesorgt haben, dass die überragende Zahl der Unternehmen trotz Krisen richtig gutes Geld verdient? Wir wollen für die Leistung der Beschäftigten Wertschätzung und vor allem wollen wir für gute Arbeit verdammt nochmal auch gutes Geld! 8 Prozent mehr Geld in die Tabelle! 8 Prozent mehr Geld in die Geldbeutel! Das ist notwendig, das haben wir verdient – und das ist finanzierbar.“
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des IG Metall Vertrauenskörper bei Audi:
„Es reicht. Die Beschäftigten sind sauer – auch bei Audi. Sie tragen die finanziellen Hauptlasten der Corona-Pandemie und der Inflation. Sie ertragen Kurzarbeit – sind maximal flexibel, loyal und engagiert. Sie halten in diesen Krisenzeiten überall die Betriebe am Laufen. Die Unternehmen machen deshalb Gewinne. Und was ist der Dank? Almosenangebote. Wir sagen Nein! Wir bei Audi sind bereit für unsere Forderungen zu kämpfen!“
Peter Mosch, Audi Gesamtbetriebsratsvorsitzender:
„Energiepreise, Lebensmittelkosten, Inflation! Wir wollen, dass die Beschäftigten bei Audi ihre Rechnungen bezahlen können. Aber die Metall-Arbeitgeber wollen uns keine höheren Entgelte zugestehen. Einige fordern sogar eine „Nullrunde“. Deswegen unser klarer Kurs: Dagegen halten, Kaufkraft stärken, Beschäftigung sichern, Einkommen sichern! 8 Prozent – dauerhaft, monatlich, tabellenwirksam! Wir als IG Metall und Audi Betriebsrat stehen für Sicherheit in unsicheren Zeiten.“