Vernetzung im Ehrenamt: Anlaufstelle Freiwilligenzentrum
Zum diesjährigen Abend des Ehrenamtes hat Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf alle Vorsitzenden begrüßt. Um den vielen Ehrenamtlichen in unserer Stadt „Danke“ zu sagen, veranstaltet die Stadt Ingolstadt diesen Abend. Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf: „Neben dem Dank an die Aktiven ist es mir eine wichtige Botschaft: Wir stehen in der Krise zusammen! Die Zeiten sind momentan schwierig. Viele sprechen von einem „heißen Herbst“ oder fürchten einen kalten Winter. Der Krieg in der Ukraine, Inflation, Energiekrise und Pandemie sorgen für große Unsicherheit in der Bevölkerung. Wir spüren alle wie die Energiekosten steigen. Nicht nur zu Hause, sondern auch in den Vereinen und Institutionen. Der Oberbürgermeister hat dem Stadtrat vorgeschlagen, die sozialen, karitativen, Kultur- und Sportvereinen bei den steigenden Energie- und Strompreisen unter die Arme zu greifen. Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit konkrete Unterstützungswege aus, damit die ehrenamtliche Arbeit gerade jetzt weiterhin möglich bleibt, denn sie ist in den kommenden Monaten besonders wichtig.
Die Ehrenamtlichen sind nah dran an den Menschen und wissen, was diese bewegt. Sie wissen auch wie wichtig Solidarität gerade in Krisenzeiten ist. Hürden lassen sich nur mit Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung meistern. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt gab einen Überblick über die aktuellen Geschehnisse im Ehrenamt und ein Impulsvortrag des Vereinscoachs Michael Blatz rundete den Abend mit Hintergründen und Anregungen für die ehrenamtliche Arbeit ab. Veranstaltungen wie diese dienen zum Netzwerken und Erfahrungsaustausch für die Herausforderungen im Ehrenamt. Das Interesse sich über den eigenen Tellerrand hinaus regelmäßig als „Ingolstädter Ehrenamtliche“ zu vernetzen ist groß. Gerne greift das Freiwilligenzentrum dieses Interesse auf und plant einen Ehrenamtsstammtisch. Vierzig Einrichtungen und Vereine tauschen sich über Herausforderungen im Ehrenamt aus Sport, Integration, Theater, Trachtenverband, islamische Sozialarbeit, Feuerwehr, Hospizarbeit, Seelsorge, Kinder- und Jugendarbeit, Beratung für Menschen in schwierigen Lebenslagen, Weltladen, Tierschutz. Gerne greift das Freiwilligenzentrum dieses Interesse auf und plant nun zunächst einen Ehrenamtsstammtisch, der – nach Wunsch der Ehrenamtlichen – im Wechsel digital und in Präsenz stattfinden soll. In der Diskussion über aktuelle Herausforderungen war man sich ebenfalls einig: Seit Corona ist es schwieriger, neue Engagierte zu gewinnen und generell ist es nicht leicht, die Ehrenamtlichen auf lange Sicht zu binden. Wenn mehr Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden muss, kommen die vorhandenen Ehrenamtlichen an ihre Grenzen. Auch für sie wünscht man sich Unterstützung, zum Beispiel durch Weiterbildungen im achtsamen Umgang mit den eigenen Ressourcen, aber auch zu Konfliktbearbeitung im Ehrenamt. Schulungen im Bereich Social Media sowie zur Beantragung von Fördermitteln werden ebenso gewünscht wie gemeinsame Veranstaltungen. Wer noch mehr über die Ergebnisse des Austauschs erfahren möchte, oder sich dem nächsten Netzwerktreffen anschließen will, kann sich gerne an Annika Hilton-Ganter wenden (E-Mail: freiwilligenzentrum@ingolstadt.de, Telefon 305-2806). Ehrenamtliche Arbeit bereichert unsere Gesellschaft! Sie zeugt von sozialer Offenheit, Mitmenschlichkeit und Gemeinschaftssinn. Das Ehrenamt fördert den Zusammenhalt, die Hilfe untereinander, die Sorge um andere – dies ist es, was unsere Gesellschaft menschlich macht. Besonders viele Ehrenamtliche arbeiten als Trainer oder Übungsleiter in Sportvereinen. Es folgt das Engagement in Schulen und Kindergärten sowie im Bereich Kultur und Musik. Andere engagieren sich für die Kirche, im sozialen Bereich beziehungsweise im Rettungsdienst, in der Politik oder im Bereich Umwelt- und Naturschutz. In den vergangenen Jahren ist außerdem eine ganze Reihe freiwillig engagierter dazugekommen, die sich um die Asylbewerber in unserer Stadt kümmern. Besonders hoch ist der Anteil der Ehrenamtlichen in den Altersgruppen der 14- bis 29-Jährigen sowie der 30- bis 49-Jährigen. Gerade die jungen Leute sind häufig in speziellen Projekten, etwa im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder im Bundesfreiwilligendienst, tätig. Aber auch viele Senioren sind aktiv. Und nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels kommt ihrem Engagement eine immer größere Bedeutung zu. „Um dieses wertvolle Potenzial für die ganze Gesellschaft zu nützen, sind wir gerne bereit, ältere Menschen, die sich freiwillig engagieren möchten, zu unterstützen“, so Lösel. In Ingolstadt beteiligt sich das Bürgerhaus schon seit einigen Jahren am Projekt „Erfahrungswissen für Initiativen“. Hier werden beispielsweise Kurse angeboten, in denen ältere Menschen zum „seniorTrainer“ ausgebildet werden.
Das ist ein Artikel aus der IN-direkt Print-Ausgabe KW 41…