Geplanter Ausbau der B16 in der Region Ingolstadt
Geplanter Ausbau der B16 in der Region Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Abgeordneter, lieber Leon Eckert,
auf unserer jüngsten Fraktionssitzung stellte die Grüne Fraktion im Ingolstädter Stadtrat die Notwendigkeit des vierspurigen Ausbaus der B16 zwischen der Autobahn A9 und der Zeller Kreuzung bei Neuburg nochmals grundsätzlich in Frage. Anlass war eine Informationsveranstaltung am 15. September zum Ausbau der B16.
- Der Bundesverkehrswegeplan ist nach Ansicht der Grünen Stadtratsfraktion an die veränderten Gegebenheiten auf Landes- und kommunaler Ebene anzupassen. Der im BVP vorgesehene Ausbau der B16 ist nicht mit konkreten Bedarfszahlen hinter- legt, sondern fußt auf der allgemeinen Annahme aus dem Jahr 2016, dass das Straßennetz wachsen müsse.
Die Fraktion fordert, den Ausbau zurückzustellen und den aktuellen Bedarf zu erheben, unter Betrachtung von alternativen Verkehren (ÖPNV) und der auch im Straßenverkehr notwendigen Veränderung zur CO2-Neutralität.
- Die Grüne Stadtratsfraktion fordert die Betrachtung des gesamten Streckenabschnitts in Einzelelementen. So erscheint der Ausbau der Autobahnausfahrt Manching durchaus sinnvoll, auch ein dreispuriger Ausbau der B16 zwischen der A9 und der B13 könnte ein Kompromissvorschlag sein. Ein kompletter vierspuriger Ausbau der gesamten Strecke zielt deutlich auf die Schaffung einer durchgängigen Autobahn im Donautal und ist daher abzulehnen.
- Sollte ein Ausbau einzelner Abschnitte notwendig sein, sind die Belange der Anwohner*innen und der anliegenden Kommunen in hohem Maße zu berücksichtigen.Dabei geht es um notwendige Lärmschutzmaßnahmen und Geschwindigkeitsbeschränkungen.
- Durch das 9€-Ticket sind die Möglichkeiten, aber auch die dringenden Investitionsbedarfe in Bahn und Bus deutlich geworden. Es ist völlig unverständlich, dass in den Abschnitt zwischen A9 und Zeller Kreuzung hohe dreistellige Millionenbeträge in eine vierspurige Bundesstraße verbaut werden sollen, gleichzeitig aber der Schienenverkehr (für Pendler oder den Güterverkehr) außer Betracht bleibt. Auf der Schienenstrecke zwischen Günzburg und Ingolstadt beklagt die bayerische Regiobahn (BRB) Langsamfahrstellen aufgrund der unzureichenden Gleisanlagen.
Sehr sinnvoll erscheinen daher Investitionen in die straßenbegleitende Bahnstrecke der B16.
Mit grünen Grüßen nach Berlin
Jochen Semle, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Agnes Krumwiede
Maria Segerer, Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Stephanie Kürten, Dr. Christoph Spaeth