Gedenkschilder für zwei jüdische Familien
Bei einer kurzen Gedenkfeier wurde vor dem Haus Ziegelbräustraße 2 ein Gedenkschild für die jüdische Familie Sonn übergeben sowie, nach einem Ortswechsel, ein weiteres Schild vor dem Haus Donaustraße 6 für die jüdische Familie Hermann. Beide Familien hatten bis 1938 viele Jahre in Ingolstadt gelebt.
Die Schilder sind das Ergebnis einer Kooperation des Projekts „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“, des Stadtarchivs und des Reuchlin-Gymnasiums.
Bereits im Herbst 2019 begann ein P-Seminar des Reuchlin-Gymnasiums unter Leitung des Lehrers Markus Schirmer mit der Forschung nach den Schicksalen ehemaliger jüdischer Schüler ihrer Schule. Dabei standen sie auch im Kontakt mit Angehörigen der Familien. Es entstand eine Ausstellung, eine dauerhafte Erinnerungstafel im Schulgebäude sowie ein Rundgangkonzept zu den ehemaligen Wohnorten der jüdischen Schülerfamilien.
Als weitere Würdigung dieser Opfer des Nationalsozialismus wurden zwei öffentliche Gedenkschilder entwickelt. Sie zeigen Porträts der Betroffenen und geben Auskunft über ihr jeweiliges Verfolgungsschicksal. Damit wird auch dem Wunsch der Angehörigen nach einer öffentlichen Würdigung entsprochen. Die Gedenkschilder werden an den ehemaligen Wohnorten der Familien temporär an den Masten von Verkehrsschildern installiert.
Die Schülerin Lauren Auf dem Berge (Klasse 9b, Reuchlin-Gymnasium) führte in die Biografien der Familien Sonn und Hermann ein.
Foto: Kurka