ÖDP will Mini-Solaranlagen voranbringen
ÖDP will Mini-Solaranlagen voranbringen
Viele Kommunen und Stadtwerke unterstützen bereits aktiv eine breite Verwendung von Mini-Solaranlagen – und dies wollen nun mit einem Antrag auch die ÖDP-Stadträte Raimund Köstler und Fred Over für Ingolstadt erreichen. Die auch als Balkonkraftwerke bezeichneten Kleinanlagen, die an Balkonen, im Garten, auf Flachdächern oder an Fassaden mit Ausrichtung zur Sonne befestigt und mit Wechselrichter und Steckdose verbunden Strom für den Eigenbedarf erzeugen sollen, „sollten auch in Ingolstadt entsprechend der Unsicherheiten mit der Energieversorgung in Deutschland Unterstützung für einen breiten Einsatz erfahren“.
Schätzungen gehen für Deutschland von einem Marktpotential von locker 20 Millionen Geräten aus, womit dieser Massenmarkt sehr wohl zu einem bedeutenden Faktor für die Stabilisierung und Sicherung unserer Energieversorgung werden könne.
Mit ihrem Antrag wollen Köstler und Over erreichen, dass die Stadtwerke Ingolstadt den Kunden ein Angebot zum möglichst breiten Einsatz von Balkonkraftwerken unterbreiten. Denkbar wären hier dem Antrag zufolge entweder die Option, selber Balkonkraftwerke zum Kauf anzubieten (etwa analog zu den Stadtwerken Freising) oder Sammelbestellungen für Interessenten zu organisieren oder wie etwa die Stadtwerke in Bamberg Balkonkraftwerke mit Voll-Service zu bewerben: In diesem Fall kümmern sich die Stadtwerke um die Beschaffung und die fachgerechte Installation der Module in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben. In vielen Städten wird mittlerweile der Erwerb oder die Installation eines Balkonkraftwerkes finanziell gefördert. Hierfür sehen die ÖDP-Stadträte die Unterstützung bei der Elektroinstallation als eine gute Alternative an.
Doch auch an die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft GWG und deren Mieter denken Köstler und Over: Die GWG solle ein Konzept für eine möglichst breite Verwendung von Balkonkraftwerken bei den Mietern erstellen und diesen anbieten. Dieses Konzept sollte es auch ermöglichen, dass auch Mieter mit kleinem Geldbeutel berücksichtigt werden können.
Als Begründung für ihren Antrag weisen die ÖDP-Stadträte nicht nur auf die Unsicherheiten bei der Energieversorgung, vor allem ausgelöst durch die extrem hohe Abhängigkeit von russischer Energie und das „nach wie vor nur zaghafte Vorankommen mit der Energiewende gerade auch in Sachen Windkraft in Bayern“ hin: Dies erfordere ein Ausschöpfen aller möglichen Optionen, um möglichen Knappheiten entgegenzuwirken. Und dies, so betonen, Köstler und Over ganz ausdrücklich, beträfe eben nicht nur die Gasmärkte, sondern eben auch den Strom: An den europäischen Energiemärkten befinden sich die Strompreise, auch die erwarteten Strompreise für das kommende Jahr, auf Rekordniveau: die Energiebranche rechnet also durchaus mit Knappheiten auch beim Strom.