Ingolstädter Jazzförderpreis 2022 geht an Quirin Birzer
Quirin Birzer ist der diesjährige Jazzförderpreisträger der Stadt Ingolstadt. Eine Jury wählte den 20-Jährigen als würdigen Träger dieser renommierten Ehrung aus. Wie in den vergangenen Jahren unterstützen die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt und MediaMarktSaturn den Preis finanziell.
Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird voraussichtlich am Samstag, 22. Oktober, um 20 Uhr im Kulturzentrum neun durch Vertreter der Stadt und der Sponsoren MediaMarktSaturn und Sparkasse Ingolstadt Eichstätt verliehen. Anschließend wird Quirin Birzer sein Preisträgerkonzert spielen und damit die Ingolstädter Jazztage eröffnen.
Mit zwei Jahren hatte Quirin Birzer zum ersten Mal Sticks in der Hand. Kurz darauf erklärte er es zu seinem Ziel, eines Tages Schlagzeuger in einer Rockband zu werden und die Stadien der Welt zu bespielen. Aus diesem Grund begann er, sich autodidaktisch Grundlagen des Schlagzeugspielens beizubringen und bekam von seinen Eltern zum vierten Geburtstag ein Schlagzeug geschenkt.
Als er es fertig aufgebaut geschenkt bekommen hat, konnte er sich einfach hinsetzen und losspielen. Von da an bekam er dann Unterricht am Schlagzeug und der Blockflöte. Er interessierte sich schnell auch für Blasinstrumente, weshalb er mit Beginn der ersten Klasse Unterricht am Tenorhorn erhielt.
Engpässen in der Bläserklasse seiner Grundschule war es geschuldet, dass er ein Jahr später die Tuba in die Hand gedrückt bekam und sich in kurzer Zeit auch auf ihr zurechtfand. In der zweiten Klasse hatte er auch ein Auge auf das Klavier im sogenannten Musikzimmer seiner Eltern geworfen. Auch hier begann Quirin, sich nach Gehör Dinge anzueignen, bis er Unterricht von seiner großen Schwester und wenig später von einer örtlichen Klavierlehrerin bekam.
Im Jahr 2012 begann Quirins Gymnasiallaufbahn am Gabrieli-Gymnasium in Eichstätt. Er wurde sofort Schlagzeuger der Schulbigband und von Uli Schiekofer zu Tom Diewock geschickt, der ihm bis zum Abitur Schlagzeugunterricht mit dem Schwerpunkt auf Jazz gab. An der Schule wirkte Birzer in vielen verschiedenen Ensembles mit und begann, für diese zu arrangieren und zu komponieren. Die nötigen Grundlagen hierfür lernte er autodidaktisch und holte sich Hilfe bei seiner großen Schwester oder Lukas Lindner, den er am Gabrieli-Gymnasium kennenlernte. Hier kam er auch mit Jazzpiano in Berührung, da Oliver Wasilesku sich bereit erklärte, ihm jazzspezifischen Unterricht am Klavier zu geben.
2016 lernte er Maxim Burtsev und Jakob Jäger kennen und gründete mit ihnen ein Klaviertrio namens Trialog (früher Convinience Trio). Zusammen waren sie auch Mitglieder der JazzJuniors und später des Landes-Jugendjazzorchester Bayern, wo sie heute als Rhythmusgruppe in der Konzertbesetzung spielen. Mit diesem Trio konnte Quirin Birzer zweimal in Folge (2016, 2018) den Wettbewerb Jugend Jazzt in Bayern gewinnen und Bayern jeweils im folgenden Jahr (2017, 2019) auf Bundesebene bei der Bundesbegegnung Jugend Jazzt vertreten.
In der elften Klasse (2019) gründete Quirin die Brass-Formation Blechhilfswerk, für die er moderne Arrangements von Blasmusik, Popmusik oder eigene Kompositionen schreibt und in der er Tuba spielt. Im Jahr darauf gründete er zusammen mit Malik Diao und Josef Heindl das Lighthouse Trio, einem Jazztrio, dass eher im Nordic-Jazz beziehungsweise im eigens erfundenen Genre des „SoftPopJazz“ zuhause ist.
Über diese Bands hinaus ist Birzer als Schlagzeuger, Tubist, Pianist und Posaunist in diversen kleineren und größeren Projekten aus verschiedenen Genres und Stilrichtungen tätig, wie bspw. der Teachers Finest Big Band oder King Pigeon. Zusätzlich produziert er eigene Musik für Werbe-Content und ist als Kirchenmusiker sowie als Sessionmusiker für andere Künstler/-innen tätig.
Seit 2020 studiert Quirin Schulmusik mit Hauptfach Jazz-Schlagzeug an der Musikhochschule in München. Im Laufe der letzten Jahre ist er am Schlagzeug unter anderem von Bastian Jütte, Alexander Parzhuber, Werner Schmitt, Harald Rüschenbaum und Sebastian Wolfgruber unterrichtet worden. Darüber hinaus arbeitete er mit Musiker/-innen wie Christian Elsässer, den New York Voices, Karsten Gortzel, Jiggs Whigham, Richie Beirach, Kristjian Randalu und anderen zusammen.
In den letzten Jahren hat er über 250 Kompositionen und Arrangements für verschiedene Besetzungen geschrieben, Teile davon will Birzer in naher Zukunft in einem eigenen Musikverlag veröffentlichen. Bei diesem Projekt will er vor allem Big Band Literatur aller Schwierigkeitsklassen sowie Werke für Blasorchester und kleinere Besetzungen verlegen.
Dieses Jahr startet er zusammen mit seinem Musikerkollegen und Freund Clemens Heiß ein neues Festival, das Oaktown Brass Festival, bei dem Musiker/-innen und Bands aus allen Ecken der „Blasmusik“ kommen – von Tanzlmusi über Bigbands bis hin zu Technoprojekten.
Quirin liebt Musik schon seit er mit zwei Jahren zum ersten Mal Sticks in der Hand hielt und seither gab es kein Projekt, kein Instrument, keine Stilrichtung die ihn nicht fasziniert hat – er macht einfach gerne alles irgendwie – auch, wenn das Schlagzeug und der Jazz seine musikalische Heimat ist.