Ausstellung [künstlich – artificial] von Joachim Fleischer
Die Ausstellung im Erdgeschoss ist für Besucherinnen und Besucher ab Donnerstag, 28. Juli geöffnet. In seiner Schau setzt sich der Künstler eingehend mit Künstlicher Intelligenz (KI) und unseren Empfindungen gegenüber dieser Zukunftstechnologie auseinander. Maßgeblich unterstützt wird die Ausstellung, die im Kontext des Ingolstädter Wissenschaftsjahres steht, von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 25. September zu sehen.
KI – nicht nur im Zusammenhang mit Innovationen und Zukunftsvisionen fällt immer häufiger dieses Kürzel. Als eine der zentralen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts dürfte die radikal neue, selbstständig agierende und sich permanent weiterentwickelnde Technologieform bereits in näherer Zukunft alle Bereiche des öffentlichen wie privaten Lebens grundlegend verändern. Aber nicht nur in Fachdiskussionen ist KI als Thema angekommen. Auch in rein praktischer Hinsicht scheinen in den letzten Jahren gerade auf diesem Wissenschaftsfeld große Fortschritte erzielt worden zu sein. Bereits heute befinden sich erste KI-Anwendungen wie das automatisierte Fahren kurz vor der seriellen Fertigung oder sind – wie die Spracherkennung von Smartphones – schon fester Bestandteil unseres Alltags.
Unwissenheit bis Gleichgültigkeit, Ängste und übersteigerte Erwartungen – diese breite Palette an KI geknüpfte Empfindungen bilden das grundlegende Thema der Ausstellung von Joachim Fleischer im Erdgeschoss des Museums für Konkrete Kunst. Mit seinen innerhalb der Ausstellung zu sehenden Arbeiten setzt der Künstler genau an diesem Punkt an und konfrontiert uns mit Hoffnungen wie Befürchtungen, die dem Einsatz scheinbar unbeseelter Intelligenz entgegengebracht werden. In Fotografien, Videos und einer extra für die Präsentation im MKK entwickelten szenischen Installation mit Licht bedient er sich dafür gängigen Vorstellungen von dieser grundlegend neuen Art von Technologie, die er teils augenzwinkernd, teils dunkel visionär spiegelt. Indirekt wirft Fleischer dabei eine ganze Reihe an offenen Fragen auf, die sich durch die immer komplexere Beziehung zwischen Mensch und Maschine und deren mögliches Zusammenwachsen ergeben. So reflektieren seine Werke nicht zuletzt auch das kreative Potential von KI, das die bildende Kunst und unsere Vorstellung künstlerischer Produktion in Zukunft entscheidend verändern könnte.
Joachim Fleischer (*1960 in Höll/Altann in Oberschwaben) studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und entwickelt seither Arbeiten über Licht im Raum sowie Licht und Robotik, Kunst-am-Bau-Projekte und interdisziplinäre Werke für Theater und Performance. U. a. realisierte er Projekte für die Kunstsammlung Schwarzenbach in Zürich, die Stadt München, das Max-Planck-Institut in Tübingen oder das Jubiläum des Ulmer Münsterturms. 2016 war Fleischer künstlerischer Leiter des Lichtkunstfestivals Aufstiege in der Kulturregion Stuttgart. International trat er mit Ausstellungen in Basel, Graz, Budapest, Reykjavik, Bristol, Barcelona oder Tokio in Erscheinung.
Der Künstler lebt und arbeitet in Stuttgart.
Bild: Joachim Fleischer: Fotoserie »(der, die) andere«, 2018 – Foto: Joachim Fleischer