Familien- und Erziehungsberatung: Familiäre Konflikte und Schulprobleme nehmen zu
Familien- und Erziehungsberatung: Familiäre Konflikte und Schulprobleme nehmen zu
Im vergangenen Coronajahr berieten die beiden Psychologinnen der Familien- und Erziehungsberatung am Pädagogischen Zentrum Ingolstadt verstärkt bei Familienkonflikten und Schulproblemen. Außerdem nahmen mehr Ingolstädter mit Migrationshintergrund die kostenlose Beratung in Anspruch.
“Über 150 Familien, Einzelpersonen und Jugendliche kamen im letzten Jahr zu uns. Der Großteil der abgeschlossenen Beratungen waren Kurzzeit-Beratungen, die keine drei Monate dauerten”, resümiert Jana Diesperger, Leitung der Familien- und Erziehungsberatung (FEB). “Gut zwei Drittel der Kinder, die dabei im Mittelpunkt standen, waren im Kindergarten- und Grundschulalter.” Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die Beratungen zum Teil auch per Video und Telefon statt. Allerdings sank die Nachfrage hier immer mehr: Die meisten bevorzugten die persönliche Beratung trotz Maske und G-Nachweis.
Pro Fall gab es im Vergleich zu den früheren Jahren mehr Beratungstermine – im Schnitt rund acht Termine. Die Psychologinnen mussten einige Familien sehr intensiv begleiten. Ein knappes Fünftel der Ratsuchenden kam mit Themen, die durch die Trennung der Eltern aufgeworfen wurden. Während Beratungen zu ‘normalen’ Erziehungsthemen abnahmen, nahmen die Beratungen wegen familiärer Konflikte und Schulproblemen zu. “Das hohe Maß an Belastung der Familien, die zu uns kamen, war herausfordernd. Besonders gegen Jahresende mussten wir öfter zusätzlich die Inanspruchnahme medizinischer Hilfe empfehlen, da gerade Mütter nahe am Zusammenbruch waren”, berichtet Jana Diesperger.
Erfreulich fand Jana Diesperger, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund den Weg in die Beratung fanden. Daher plant die FEB hier in diesem Jahr, zusammen mit der Erziehungsberatungsstelle von Caritas und Diakonie, durch Kooperation mit den Familienstützpunkten und die Vorstellung der Arbeit im Migrationsrat das Angebot noch bekannter zu machen.
Wer die professionelle Hilfe der Familien- und Erziehungsberatung in Anspruch nehmen möchte, die übrigens für Ingolstädter kostenlos ist, kann sich über die 0841 4913 165 bzw. feb@pz-in.de anmelden. Im Durchschnitt bekommen Familien bereits nach rund zehn Tagen ihren ersten Termin. Im Frühjahr kann es aufgrund der Schuleingangsuntersuchungen zu etwas längeren Wartezeiten kommen. Detaillierte Informationen sind auf der Webseite des Trägers, dem gemeinnützigen Pädagogischen Zentrum, unter pz-in.de nachzulesen.
Bild: Montessori-Material – Foto: pädagogisches Zentrum