Bei den Krankenhäusern sind Kooperationen gefragt
Bei den Krankenhäusern sind Kooperationen gefragt
Das Klinikum Ingolstadt spielt eine wichtige Rolle in der künftigen Gesundheitsversorgung im Landkreis Eichstätt
„Agenda 2030“ heißt das Zukunftsprojekt der Gesundheitsversorgung im Landkreis Eichstätt. Doch diese Studie ist längst höchst umstritten. Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger hat damit eine Lawine losgetreten. Denn aus zwei Akutkrankenhäusern im Landkreis soll es künftig nur noch eines geben. In einer wahren Ochsentour besuchte Anetsberger in den vergangenen Wochen die einzelnen Gemeinden, will die Ängste der Bürger über medizinische Nachteile entkräften und wirbt für die Umsetzung des Zukunftsprojekts. „Die Krankenhäuser stehen vor massiven Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und politischen Vorgaben“, sagt Anetsberger. Und natürlich hat auch alles finanzielle Gründe. Beide Krankenhäuser sind defizitär. Für eine gesundheitliche Versorgung brauche es also Änderungen. Sprich: ein Standort.
„Ein zentraler Standort könnte die medizinische Grundversorgung für den gesamten Landkreis Eichstätt gar nicht abdecken“, sagt Hans-Werner Schuderer, der erste Vorsitzende des Köschinger Gewerbevereins, der sich quasi als Zugpferd der Opposition aufgeschwungen hat. Und Schuderer erhält breite Unterstützung. Im östlichen Landkreis haben sich die Bürgermeister zusammengeschlossen, Gemeinderäte stehen geschlossen hinter dem Köschinger Krankenhaus und die Bürger werden immer lauter. Eines ist dabei auch sicher: Egal wie der Kreistag am 4. April abstimmt – es hat auch Auswirkungen auf das Ingolstädter Klinikum.
„Das Klinikum Ingolstadt steht Kooperationen grundsätzlich positiv gegenüber“, sagt Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin und Pflege sowie Ärztlicher Direktor am Klinikum Ingolstadt. „Konkrete Planungen gibt es noch nicht, die Beteiligten klären derzeit ihr weiteres Vorgehen.“ Aber auch das Ingolstädter Klinikum sieht die Notwendigkeit für eine neue Krankenhauslandschaft: „Zur Bewältigung der Herausforderungen bedarf es eines neuen Denkens in der Gestaltung der regionalen Versorgungsstrukturen“, sagt Tiete. „Für eine an den tatsächlichen Bedarf angepasste und vor allen Dingen nachhaltig sichergestellte medizinische Versorgung in der Region benötigen wir Kooperationen statt Konfrontationen.“ Das Klinikum Ingolstadt stehe diesem neuen Denken und notwendigen Kooperationen sehr positiv gegenüber und freue sich darauf, gemeinsam mit dem Landkreis Eichstätt, aber ebenso mit allen anderen Landkreisen der Region, die medizinische Versorgung in der Region 10 weiter zu entwickeln.
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