Bildung gegen weibliche Beschneidung – Elf Kulturmittlerinnen zertifiziert
Bildung gegen weibliche Beschneidung
Elf Kulturmittlerinnen zertifiziert
Elf Frauen haben seit September 2021 die Multiplikatorinnen-Schulung zur Sprach- und Kulturmittlerin im Thema „Bildung gegen weibliche Beschneidung“ absolviert. Sie haben in den vier Monaten neben allgemeinen Themen zum Gesundheitssystem in Deutschland auch viele Fachinformationen zur weiblichen Beschneidung und zu Hilfsangeboten gelernt.
Auf Grund der pandemischen Lage wurden nun die Zertifikate an die Absolventinnen im kleinen Rahmen übergeben. Eine von ihnen ist Ghada Ayoub, der die Gleichstellungsbeauftragte Anja Assenbaum zu ihrem Abschluss gratuliert.
Sie wird nun in ihrem Umfeld die Thematik der Beschneidung von Mädchen ansprechen, Beratungen durchführen, über Hilfeangebote sprechen oder auch einfach bei Terminen mit betroffenen Frauen übersetzen. Ayoub ist es wichtig, dass nicht nur hier vor Ort, sondern insbesondere auch in den Ländern, in denen die Beschneidung der Frauen immer noch vorgenommen wird, das Bewusstsein für die Unrechtmäßigkeit dieses Eingriffs geschärft wird. Beschneidungen dürfen nicht nur offiziell verboten, sondern auch generell nicht mehr durchgeführt werden.
Ghada Ayoub wird auch am Vertiefungskurs teilnehmen, der in diesem Jahr stattfindet, um noch mehr über das Thema zu lernen und noch besser aufklären und helfen zu können.
Betroffene Frauen können sich an pro familia Ingolstadt wenden. Hier stehen Evi Tietmann und Linda Qasem als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Sie organisieren auch Fachfortbildungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen, Ämtern, Kitas, Schulen, Kliniken, Arztpraxen usw.
Auch in diesem Jahr sollen weitere Sprach- und Kulturmittlerinnen ausgebildet werden. Interessierte Frauen und Männer dürfen sich gerne an pro familia, Telefon 0841 3792890 wenden.
Bild: v.l.n.r. Evi Tietmann (pro familia), Gleichstellungsbeauftragte Anja Assenbaum, Ghada Ayoub und Linda Quasem (pro Familie) – Foto: Rössle