Last-Visit-Führung durch die Sonderausstellung „In the Name of Love!“
Last-Visit-Führung durch die Sonderausstellung „In the Name of Love!“
Am Sonntag, 13. März endet die Ausstellung „In the Name of Love! AIDS-Gedenktücher als Zeichen von Trauer und Protest“ im Deutschen Medizinhistorischen Museum. Dr. Alois Unterkircher führt um 15 Uhr ein letztes Mal durch die von ihm kuratierte Ausstellung. Die Teilnehmerzahl an der einstündigen Führung ist begrenzt, deswegen wird eine vorherige Anmeldung über das Reservierungstool der Stadt Ingolstadt dringend empfohlen. Für die Teilnahme wird zusätzlich zum Museumseintritt eine Gebühr von 3 Euro erhoben. Für den Museumsbesuch gelten die aktuellen Corona-Regelungen.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein „AIDS Memorial Quilt“ aus den Niederlanden, der dem Museum im Sommer 2021 als Schenkung übergeben wurde. Diese „gewebte Erinnerung“ an acht Verstorbene kündet von einer kompromisslosen Liebe und berührt durch ihre zutiefst persönliche Sicht auf HIV und AIDS.
Trauer, Unsicherheit, Wut, Solidarität: Diese vier Worte beschreiben die Gefühlslage von Menschen, die in den 1980er Jahren mit der damals neuartigen Erkrankung konfrontiert wurden. In den USA stellten AIDS-Aktivistinnen und Aktivisten daraufhin Erinnerungstücher in der Tradition der „Quilts“ für die Verstorbenen her. Unter „Quilts“ versteht man in Großbritannien und Nordamerika eine Art gesteppter Patchworkdecken. Sie wurden für den privaten Gebrauch angefertigt oder für besondere Anlässe, etwa eine Hochzeit oder Geburt. „AIDS-Quilts“ hingegen erinnern an geliebte Menschen, die an AIDS verstorben sind. Sie setzten der nüchternen AIDS-Statistik menschliche Einzelschicksale entgegen und riefen zum Mitgefühl mit den Erkrankten auf.
Die Ausstellung beleuchtet den niederländischen „Quiltblock Nr. 21“ aus verschiedenen Blickwinkeln – als Objekt der persönlichen Trauerarbeit, als Objekt der öffentlichen Empörung und als Objekt der Solidarität mit Betroffenen. Sie zeigt zudem, wie unterschiedlich Politik, Medizin und Zivilgesellschaft auf die damals neuartige Krankheit reagierten.
Bild: Blick in die Ausstellung – Foto: Rössle