„Das ist zu viel für das Viertel!“ BZA Nord-West beschäftigte sich mit Bauvorhaben und dem Pavillon im Piuspark
Bei seiner Februar Sitzung hatte der BZA Nord-West unter Leitung von Manuel Depperschmidt (CSU) wieder eine Vielzahl verschiedener Themen auf der abendlichen Agenda. In der hybriden Sitzung, die sowohl vor Ort im Stadtteiltreff, als auch online stattfand, stand zunächst der Gebäudekomplex des ehemaligen Edeka Supermarktes an der Hindenburgstraße im Fokus. Momentan befindet sich im ehemaligen Supermarktteil der Anlage das städtische Impfzentrum. Dazu war auch ein Vertreter der Besitzergruppe anwesend, der den BZA Mitgliedern die Hintergründe der momentanen Planungen präsentierte. Durch einen Grundbucheintrag wird es an dieser Stelle zukünftig keinen Supermarkt mehr geben. Dies war eine Grundbedingung des Vorbetreibers Edeka, dem Aufhebungsvertrag zum Ausstieg aus dem Supermarkt zuzustimmen und nicht auf den bestehenden Vertrag bis ins Jahr 2032 zu bestehen. Eine Bäcker- und Metzgerfiliale ist hiervon für die Zukunft explizit ausgenommen. Dies löste bei den BZA Mitgliedern natürlich keine Jubelschreie aus. Und auch BZA Vorsitzender Depperschmidt wiederholte seine eindringliche Bitte um Berücksichtigung der Situation für ältere und mobilitätseingeschränkte Bewohner des Viertels. Für den neu angedachten Gebäudekomplex gibt es bisher keine konkreten Planungen. Den Vorschlag umzusetzen, den runtergekommenen Hochhausteil der Anlage bereits jetzt schon abzureißen, sei nicht möglich, da Teile der Infrastruktur von allen Teilen des Komplexes genutzt werden.
Ähnlich große Aufregung löste auch das zweite große Bauvorhaben aus, welches an der Ecke Rosini-/Pfitznerstraße entstehen soll. Neben der großen, mehrstöckigen Wohnanlage mit geplanten 26 Wohnungen und zusätzlichen 780 Quadratmetern Gewerbefläche soll zwischen Stadtteiltreff und bisheriger Hausmeisteranlaufstelle eine Grünanlage mit Kiosken und eine Art neuer Platz im Viertel stehen. Dazu soll auch der bisherige Parkplatz in eine zweigeschossige begrünte Parkanlage verwandelt werden. Die gezeigten Planungen trafen auf sehr viel Skepsis bei den anwesenden Mitgliedern und Bürgern. „Das ist zu viel für das Viertel“, wurde auf den Punkt gebracht, was viel dachten und die Verdichtung kritisch sehen. Dass sich das aber wohl kaum verhindern lass dürfte, wandte auch Stadtrat Christian De Lapuente (SPD) ein, der etwas die rechtlichen Hintergründe erklärten konnte.
Nachdem Jugendparlamentsvorsitzender Luke Heinemann das Jugendparlament vorgestellt hatte und eine Reihe kleinerer Punkte abgehandelt waren, sollte noch die abschließende Diskussion zum Pavillon auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände einen fragwürdigen Schlusspunkt des Abends setzen. Da der Stadtrat sich gegen die Weiternutzung des Pavillons ausgesprochen hat müssen die nachfolgenden Nutzer Imkerverein und Freunde des Piusparks die Mittel für die Ertüchtigung und Instandsetzung für die Weiternutzung selbst aufbringen. Alleine die bisher nicht vorhandene, aber benötigte Abwasserversorgung schlägt wohl mit vielen Tausend Euro zu Buche. Um die 50.000 Euro können es wohl insgesamt werden räumte Jutta Materna bei ihrer Vorstellung der Zahlen ein. Dem einfach so auf die Schnelle zu zustimmen, war vielen BZA Mitgliedern nicht ganz geheuer. Und so wurde sich auf eine Sondersitzung am 24. März mit weiteren Informationen und einer Zustimmung unter Vorbehalt geeinigt.
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