SPD will Einführung von PCR-Pooltests an Kitas prüfen lassen
SPD will Einführung von PCR-Pooltests an Kitas prüfen lassen
Seit dem 10.01.2022 gilt bei den Kindertageseinrichtungen eine Corona- Testnachweispflicht für alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zur Einschulung. Die Sorgeberechtigten müssen dreimal pro Woche einen glaubhaften Nachweis erbringen, dass sie ihr Kind mittels Schnelltest negativ auf Corona getestet haben und dies durch eine Unterschrift gegenüber der Betreuungseinrichtung bestätigen.
Der stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Markus Rößler wandte sich deswegen an die SPD-Stadtratsfraktion. Der Vater von zwei Kita-Kindern begrüßt, dass die Kleinsten jetzt auch getestet werden. Das senkt das Infektionsrisiko für die Kinder und für die Betreuer*innen. Allerdings ist er auch auf Grund der jüngsten Medienberichterstattung zu den Antigen-Schnelltests verunsichert. „Die Kitakinder sind die einzige Gruppe, die noch nicht die Möglichkeit haben, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Zudem sind in den Kindertagesstätten die üblichen Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht durchgehend möglich. Durch die PCR-Pool-Tests könnten wir mehr Sicherheit für unsere Kinder aber auch für die Mitarbeiter*innen schaffen“, so Rößler weiter.
Der Ingolstädter Arzt und SPD-Stadtrat Dr. Anton Böhm erklärt dazu: „Tatsächlich sind Selbsttests nicht so zuverlässig wie PCR-Testungen. Mit der „Lolli-Methode“ könnten wir somit eine einfache Probeentnahme mit der erhöhten Sicherheit einer PCR-Pooltestung verbinden“.
Corona-Pooltests werden seit längerem erfolgreich an Grundschulen durchgeführt und andere Städte, wie beispielweise Augsburg, haben bereits „Lolli-Tests“ an den Kitas eingeführt. Die ersten Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass die Kinder und die Erzieher*innen gut mit dieser Testmethode zurechtkommen. In der Praxis läuft es dann wie folgt ab: Die Kinder einer Kitagruppe lutschen morgens in der Kita für etwa 30 Sekunden an einem Tupfer- so wie an einen Lolli. Die Tupfer werden dann alle in einem Sammelgefäß als anonymer Pool durch ein Labor getestet und das Ergebnis wird noch am selben Tag schnellstmöglich mitgeteilt. Nur wenn ein Test positiv ausfällt, werden danach bei allen Teilnehmenden weitere PCR- Einzeltests durchgeführt, um die infizierten Personen zu ermitteln.
„Aus logistischen Gründen lehnt die bayerische Familienministerin die Einführung von flächendeckenden PCR-Pooltests an bayerischen Kitas ab. Allerdings stellt es der Freistaat den Landkreisen und Kommunen frei, selbst zu entscheiden, ob sie PCR-Pooltests einführen möchten oder ob sie auf die Antigen-Selbsttests setzen. Deswegen möchte die Fraktion von der Verwaltung prüfen lassen, ob in Ingolstadt die Einführung von PCR- Pooltestungen in den Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der Stadt machbar wären“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian De Lapuente.
Gerade vor dem Hintergrund, dass sich die neue Virusvariante Omikron noch schneller als die bisherigen Virusvarianten ausbreitet, wünschen sich die Sozialdemokraten durch die PCR-Tests mehr Sicherheit für die Kinder, aber auch für die Erzieherinnen und Erzieher sowie die Familien der Kinder.