Taucherprüfung bei der Ingolstädter Feuerwehr
In Eigenregie wurden Feuerwehrtaucher und Lehrtaucher erstmals in Ingolstadt geprüft
Der Aufgabenbereich einer Feuerwehr ist vielfältig und reicht vom Brandeinsatz bis zur technischen Hilfeleistung. Neben den klassischen Pflichtaufgaben gehören zu einer modernen Berufsfeuerwehr auch Spezialeinheiten wie die Höhenrettungsgruppe oder die Feuerwehrtaucher der Feuerwehr Ingolstadt. Letztere hat in den vergangenen Monaten Zuwachs bekommen. In Eigenregie wurden Feuerwehrtaucher und Lehrtaucher erstmals in Ingolstadt geprüft.
Seit Oktober 1998 stellt die Berufsfeuerwehr Ingolstadt eine Tauchergruppe für den Rettungseinsatz am und im Wasser. Besetzt mit vier ausgebildeten Feuerwehrtauchern – ein Tauchereinsatzführer, ein Signalmann, ein Einsatz- und ein Sicherheitstaucher – ist die Einheit für die technische Hilfe, zur Menschenrettung oder Personensuche unter Wasser stets bereit. Die aktuell aus 24 Feuerwehrtauchern bestehende Gruppe wurde im Oktober um fünf Feuerwehrtaucher und zwei Feuerwehrlehrtaucher verstärkt. Für die Taucheranwärter gab es die ein oder andere Hürde während der Ausbildung zu meistern.
Matthias Koch, frisch ausgebildeter Feuerwehrtaucher, berichtet über die Ausbildung zum Feuerwehrtaucher: „Eine jede Karriere als Feuerwehrtaucher beginnt zunächst mit der medizinischen Untersuchung und mit einem Schnuppertauchgang. Der Arzt überprüft die Tauglichkeit für die Tätigkeit unter Wasser, zum Beispiel kann es hier Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich geben. Beim Schnuppertauchen hat man dann die Möglichkeit ein erstes Gefühl fürs Tauchen zu bekommen. Steht fest, dass man geeignet ist, geht es für alle in die Druckkammer auf der Feuerwache 5 in München. In der Kammer wird eine Tauchtiefe von bis zu 20 Metern simuliert. Sollte ein zukünftiger Anwärter hier Schwierigkeiten bekommen, endet die Reise. Andernfalls ist mit der Druckkammer die letzte Hürde für den Beginn der Ausbildung genommen. Dann geht es für zwei Wochen auf den Grundlehrgang an die Feuerwehrakademie nach Koblenz. Dort werden die praktischen und theoretischen Kenntnisse vermittelt. Im Anschluss werden Tauchgänge an den Gewässern in und um Ingolstadt gesammelt. Sobald jeder Anwärter seine Tauchgänge zusammen hat, geht es in die Prüfung. Für uns konnte diese in diesem Jahr zum ersten Mal in Ingolstadt durchgeführt werden.“
Wolfgang Clus, Leiter des Tauchwesens der Berufsfeuerwehr Ingolstadt, freut sich über die neuen Taucher: „Nach den vielen abgehaltenen Unterrichtsstunden, langer Vorbereitung und unglaublich vielen Tauchgängen sind wir nun froh, dass wir erstmals in der Geschichte der Berufsfeuerwehr Ingolstadt Lehrtaucher und Feuerwehrtaucher bei uns im eigenen Haus prüfen konnten. Auch ist jedes Mitglied unserer Tauchergruppe froh über die fünf neuen Taucher, die nun allen unter die Arme greifen. Somit ist ab jetzt wieder alles bereit für die nächste Gruppe von Anwärtern, die inzwischen bereits beim Schnuppertauchen mit am Start waren und bald in die Druckkammer nach München dürfen.“