OB Scharpf antwortet auf die Pressemitteilung von CSU/FW in Sachen Corona
Mit folgender Pressemitteilung antwortet Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf auf doe Pressemitteilung von CSU und Freien Wählern:
Die heutige Pressemitteilung von CSU und FW ist geradezu grotesk. In ihrer Verzweiflung versuchen die beiden Parteien vom desaströsen Versagen der CSU/FW-Koalition in München abzulenken. Im Oktober werden die Kommunen von der bayerischen Staatsregierung gezwungen, die Kapazitäten der Impfzentren massiv herunterzufahren, Beschäftigte mussten entlassen werden. Das rächt sich jetzt mit langen Schlangen vor dem Impfzentrum und die Kommunen müssen die Fehler ausbaden. Das ist wie wenn der Brandstifter die Feuerwehr dafür verantwortlich macht dass das Haus abbrennt.
Dass CSU und FW in Ingolstadt nunmehr wider besseres Wissen fordern, der OB solle Corona „endlich“ zur Chefsache machen, ist ein böses Foul der beiden Parteien. Anstatt in dieser schwierigen Situation an einem Strang zu ziehen, versuchen beide Parteien populistisch Kapital aus der Misere zu schlagen, die sie in der CSU/FW-Koalition in München selbst mit verursacht haben.
Zur Erinnerung: Im Oktober werden auf Betreiben des Freistaats die Impfzentren heruntergefahren, Personal muss entlassen werden, die bayerische Krankenhaus-Ampel ist bis 7.11. auf „grün“, obwohl die Intensivstationen längst voll laufen, am 11.11. ruft der Freistaat abermals den Katastrophenfall aus, die Impfzentren werden mit großer Anstrengung wieder hochgefahren, am 17.11. habe ich in die WhatsApp-Gruppe der Fraktionsvorsitzenden des Ingolstädter Stadtrats prophezeiend geschrieben:
„Die Kapazitäten und Öffnungszeiten lassen sich allerdings nicht mit einem Fingerschnippen in den früheren Zustand zurück versetzen. Für eine Übergangszeit lassen sich daher Wartezeiten und Schlangen nicht vermeiden. Sie werden sich kurzfristig sogar weiter verschärfen wenn das RKI wie angekündigt die Empfehlung für Boosterimpfungen für ab 18-Jährige freigibt.“
Genau diese Situation unsäglich langer Schlangen haben wir jetzt: Die Inzidenzen steigen, das Impfzentrum muss mühsam hochgefahren werden, und die Altersgrenze beim Boostern wird von der Stiko von 70 auf 18 Jahre abgesenkt, und die Wartezeit für die Auffrischungsimpfungen wird von der Staatsregierung über Nacht von sechs auf fünf Monate abgesenkt, und die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur, Kinder ab 5 Jahren zu impfen, und zu guter Letzt eine steigende Impfbereitschaft derjenigen, die sich endlich das erste mal impfen lassen wollen.
Gleichzeitig werden Impfstoffe rationiert, nicht nur von Biontech, sondern mittlerweile auch bei Moderna. Unser Impfzentrum erhält aktuell nur etwa die Hälfte der Dosen die bestellt worden sind. Daraus lässt sich leicht ablesen: Das ist die Quadratur des Kreises und kann so nicht funktionieren.
Wir werden im Impfzentrum wieder weitestgehend ganz auf Terminvereinbarungen umstellen. Das wird zwar die Schlangen reduzieren, aber es wird gleichzeitig sichtbar werden, dass wir beim Impfen nur den Mangel verwalten. Es wird über Wochen keine freien Termine mehr geben.
Mit Verlaub: Dieses Chaos hat nicht die Ingolstädter Stadtregierung verursacht und der Versuch von CSU und FW, dem Ingolstädter Oberbürgermeister dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist geradezu niederträchtig.
Unser Dienstleister für das Impfzentrum, das Bayerische Rote Kreuz mit seinem Kreisverbandsvorsitzenden Alfred Grob an der Spitze haben das Wochenende über die entsprechenden Organisationspläne auf mein Betreiben hin bereits überarbeitet. Am Montag Vormittag um 9.30 Uhr werden mir die Lösungsansätze im Rathaus vorgestellt. Hierzu habe ich den BRK-Leiter des Impfzentrums bereits gestern einbestellt.
Im Nachgang dazu werden auch Details veröffentlicht, wie es beim Impfen und Testen in Ingolstadt weitergeht.