Stadt Ingolstadt sucht Interviewer für den Zensus 2022
In Ingolstadt werden 130 Interviewer gesucht, um im nächsten Jahr ca. 12.000 Bürger/-innen im Rahmen des Zensus 2022 zu befragen.
Der Zensus ist deutschlandweit die größte statistische Erhebung. Es handelt sich dabei um eine EU-weite Bevölkerungszählung. Die EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet alle zehn Jahre zuverlässige und vergleichbare Daten zu ermitteln, um diese als Planungsgrundlagenutzen zu können.
Für die Durchführung des Zensus wurden in Deutschlands Kommunen Erhebungsstellen eingerichtet. Diese arbeiten zusammen mit dem bayrischen Landesamt für Statistik an der Durchführung der Befragungen der Bürger/-innen, um das erfolgreich umzusetzen sucht die Erhebungsstelle der Stadt Ingolstadt noch nach Bürgern/-innen, die Erhebungsbeauftragte (Interviewer) werden möchten.
Was ist der Zensus?
In Deutschland wird ein registergestützter Zensus ausgerichtet. Das bedeutet, dass im ersten Schritt die bereits vorhandenen Daten aus den Verwaltungsregistern (insbesondere die Meldedaten) verwendet werden, daher muss die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger keine weitere Auskunft geben.
Da die reine Auszählung der bereits vorhandenen Meldedaten nicht ausreicht wird ein Teil der Bürger/-innen persönlich befragt.
Dafür wurde eine Stichprobe berechnet und in Ingolstadt werden ca. 12.000 auskunftspflichtige Personen interviewt.
Grund dafür sind Ungenauigkeiten in den Melderegistern, die zu Über- oder Unterschätzungen der wahren Bevölkerungszahl führen können. Gründe dafür können sogenannte „Karteileichen“ sein – damit sind Personen gemeint, die noch an einer bestimmten Adresse gemeldet sind, dort aber gar nicht mehr leben, weil sie umgezogen oder bereits verstorben sind. Andererseits können Personen, die an der Anschrift, an der sie leben, nicht gemeldet sind, zu sogenannten Fehlbeständen, führen.
Hauptziel des Zensus ist die Ermittlung der exakten aktuellen Einwohnerzahl. Daneben werden außerdem soziodemographische Angaben erhoben, wie das Alter, das Geschlecht oder die Staatbürgerschaft. Zudem werden auch Angaben zur Wohn- und Wohnungssituation sowie zum Bildungsstand und Erwerbsstatus abgefragt.
Auf Grundlage der Daten des Zensus werden wichtige finanz-, wohn- und gesellschaftspolitische Entscheidungen in Bund, Ländern und Kommunen getroffen, wie beispielsweise der Finanzländerausgleich oder die Verteilung von EU-Fördergeldern. Außerdem werden die Daten für kommunale Planungen, wie die Anzahl an Kindergärten, Schulen oder Altenheimen, benötigt.
Datenschutz hat beim Zensus höchste Priorität. Die erhobenen Daten werden immer anonymisiert ausgewertet und es wird niemals der Einzelfall dargestellt. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung wird immer gewahrt – das heißt, es werden aus Veröffentlichungen niemals Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sein. Es gilt außerdem das sogenannte Rückspielverbot: Gewonnene Daten dürfen nicht an andere Behörden und Ämter weitergegeben werden. So dürfen Erkenntnisse nicht mit Meldeämtern, Finanzämter oder Grundsteuerstellen geteilt werden. Die Daten werden ausschließlich für statistische Zwecke verwendet.
Alle am Zensus beteiligten Personen werden auf Verschwiegenheit verpflichtet und Nichteinhaltung wird mit strafrechtlichen Konsequenzen geahndet. Das gilt auch für die Auswahl der Erhebungsbeauftragten und es wird außerdem berücksichtigt, dass es nicht zu Interessenskonflikten kommt. Daher werden Personen, die beispielsweise bei der Polizei oder in Meldeämtern arbeiten, nicht als Interviewer eingestellt.
Erhebungsbeauftragter werden
Für die persönlichen Haushaltsbefragungen ist die Stadt Ingolstadt deshalb auf der Suche nach zuverlässigen und verschwiegenen Erhebungsbeauftragten.
Die Erhebungsbeauftragten müssen volljährig sein und zum Stichtag des Zensus, dem 15. Mai 2022, ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Da die Befragungen mittels eines Tablets durchgeführt werden, ist auch ein sicherer Umgang mit Smartphone oder Tablet wichtig.
Die Befragungen finden vom 16. Mai 2022 bis Ende Juli 2022 statt – im Zeitraum dieser 12 Wochen sind die Interviewer/-innen in ihrer Zeiteinteilung, abgesehen von wenigen Vorgaben, flexibel.
Aufgabe der Erhebungsbeauftragten wird es sein, die zugeteilten Anschriften zu begehen, die Terminankündigungen bei den auskunftspflichtigen Bürgern/-innen einzuwerfen sowie die auskunftspflichtigen Ingolstädter/-innen zu befragen. Pro Erhebungsbeauftragten sollen ca. 100 Personen befragt werden und sie werden für dieses Ehrenamt mit ca. 700 bis 800 Euro steuer- und sozialversicherungsfreier Aufwandsentschädigung entlohnt.
Die Interviewer/-innen werden in einer Schulungsmaßnahme auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Diese wird im April / Mai 2022 stattfinden.
Bürger/-innen, die die Stadt Ingolstadt mit Ihrer Hilfe als Erhebungsbeauftragter unterstützen wollen, werden gebeten sich online über das Kontaktformular zu bewerben:
Die Mitarbeiter/-innen der Erhebungsstelle werden dann Kontakt mit Ihnen aufnehmen.