Uferschilf am Baggersee wird gemäht
Am kommenden Mittwoch, 17. November, wird am Baggersee Ingolstadt im östlichen Bereich das Uferschilf gemäht. Die Arbeiten beginnen auf Höhe des Y-Steges und erstrecken sich dann in nördlicher Richtung am Ufer entlang und werden maximal bis zum Badestrand an der nordöstlichen Bucht fortgeführt.
Anschließend wird der ufernahe Bereich abgesperrt, damit sich das Schilf erholen, im kommenden Frühjahr erneut austreiben und in den nächsten Jahren wieder aufwachsen kann. Dies ist sehr wichtig, da ein lockerer Schilfbestand einer Vielzahl von Tieren unter, im, am und über Wasser einen wertvollen Lebensraum bietet. Aufgrund des hohen Besucherdrucks an diesem Naherholungsgebiet stellt das Schilf ein wichtiges Schlüsselhabitat dar.
Die Maßnahme dient daher nicht dazu, für Badegäste großflächig neue Zugangsmöglichkeiten zum Gewässer zu schaffen. Vielmehr verfolgt sie andere Ziele:
• Die Schilfbestände am Ufer bilden aufgrund des Aufwachsens und Umknickens an Ort und Stelle im Laufe der Jahre inzwischen einen sehr dichten, verfilzten Bestand. Es fehlt insbesondere im aquatischen Bereich an einer für viele Lebewesen wichtigen lockeren Struktur. Durch das Schneiden und Entfernen des alten Schilfbestandes wird ein natürlicher Umbruch simuliert und das Schilf kann sich erneut ausbilden.
• Die an Ort und Stelle verrottenden Schilfbestände im Uferbereich belasten den dortigen Kleinlebensraum des Gewässers. Durch das Entfernen wird dieser wieder für viele Arten attraktiv.
• Das Hineinwachsen des Schilfs in das Gewässer ist Teil der zunehmenden Verlandung, die auch die in diesem Bereich ausgeprägten Bestände an Teich- und Seerosen in absehbarer Zeit umschließen würden. Durch das Ausschneiden wird diesem Prozess entgegengewirkt.
• Der Festsetzung als Naherholungsgebiet entsprechend, die bei Betrachtung dieses natürlichen Gewässers mitberücksichtigt werden soll, ermöglicht der freie Uferbereich den Besuchern einen uneingeschränkten und weitläufigen Blick auf die Wasserfläche und damit ein anderes Erleben des Gewässers – auch im Hinblick auf die Sukzession.
Die geplanten Maßnahmen stellen aus technischer Sicht zunächst einen Versuch dar. Sollte sich das Konzept bewähren, ist geplant in regelmäßigen, naturverträglichen Abständen an einzelne Abschnitte des Ufers das aufwachsende Schilf zu mähen und damit einen natürlichen Umbruch zu simulieren. Auf diese Weise wäre es möglich, den Belangen, die für ein Gewässer wie den Baggersee eine Bedeutung haben, bestmöglich gerecht zu werden.
Foto: Mähaktion am Baggersee im Sommer (Hans-Martin Kurka)