Ausweitung von Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit auf alle Stadtteile
Ausweitung von Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit auf alle Stadtteile
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir beantragen:
1. die Einberufung stadtteilbezogener Konferenzen unter Federführung der Jugendhilfe, um den Bedarf und die Möglichkeiten von niedrigschwelligen offenen Angeboten für Kinder und Jugendliche vor Ort abzuklären. Dazu sollen neben den Jugendlichen die Vertreter*innen des Jugendparlaments sowie die Bezirksausschüsse und die örtlichen Vereine, Gemeinschaften und Kirchengemeinden einbezogen werden.
Weiterhin beantragen wir:
2. die Prüfung, welche Räumlichkeiten und Plätze jeweils für eine Nutzung zur Verfügung gestellt werden könnten,
3. die Prüfung regelmäßiger Angebote von Jugendhilfeträgern direkt in den Stadtteilen,
4. die Benennung eines/einer ehrenamtlichen Jugendbeauftragten als Ansprechpartner vor Ort.
Begründung:
Während der Lockdowns sind für die Kinder und Jugendlichen wegen der Schulschließungen alle direkten persönlichen Kontakte untereinander und alle gemeinsamen Freizeitangebote weggefallen. Dies konnte auch nicht kompensiert werden – mit zum Teil erheblichen Auswir- kungen auf die soziale, physische und psychische Situation.
Die Kinder und Jugendlichen sehnen sich nach der sozialen Nähe in ihren Peergroups, nach gemeinsamen Aktivitäten und wollen wieder selbstbestimmt entscheiden, wie und mit wem sie ihre Freizeit verbringen. Gleichzeitig sind sie mit der zurückgewonnenen Freiheit und den Auswirkungen der Pandemie, die trotz Abschwächung immer noch den Alltag bestimmt, überfordert und brauchen unbedingt verlässliche Strukturen und Ansprechpartner. Diese Verlässlichkeit finden sie u.a. in den Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit, die sich jedoch bis auf wenige Ausnahmen in Stadtteilen mit hohen sozialen Belastungsfaktoren befinden und die deshalb auch besonders gefördert werden. Hier konnte der Regelbetrieb nach und nach wieder aufgenommen werden, so dass bekannte und vertraute Anlaufstellen auch wieder zur Verfügung stehen.
In vielen Stadtteilen fehlen diese Angebote, obwohl der Nachholbedarf bei den dort lebenden Heranwachsenden – unabhängig von spezifischen Belastungsfaktoren – genauso gegeben ist. Hier besteht aus unserer Sicht dringender Handlungsbedarf.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Segerer
Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende)
Agnes Krumwiede
Jochen Semle
Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender)
Stephanie Kürten
Dr. Christoph Spaeth