Handysammelaktion vom Weltladen Ingolstadt
Schatzkiste statt Elektroschrott
Der Weltladen Ingolstadt sammelt zusammen mit weiteren Partnern Althandys für den Recycling-Kreislauf
Zum Start der Tage der Nachhaltigkeit am Mittwoch, 13. Oktober, findet wieder die Handysammelaktion des Weltladens bis Ende Dezember in Ingolstadt statt. Ab diesem Zeitpunkt können Althandys in Ingolstadt zu den jeweiligen Öffnungszeiten folgender Pfarrämter und Geschäfte abgegeben werden: Pfarrei St. Pius, Pfarrei St. Augustin, Pfarrei St. Christoph in Friedrichshofen, die Pfarrei St. Peter in Oberhaunstadt sowie die Pfarrei St. Michael in Etting. Zudem werden im Weltladen, im Weitergabeladen WechselWelten, im Büro des BUND Naturschutz sowie im Unverpacktladen nurINpur jeweils eine Sammelbox für ausgediente Mobiltelefone aufgestellt. Damit beteiligen sich die Geschäfte und Pfarreien an der HANDYAKTION Bayern, denn Handys sind wahre Schatzkisten. Sie enthalten wertvolle Metalle wie Gold, Silber oder Platin, deren Abbau in anderen Regionen der Erde oft mit großen Problemen für Menschen und Umwelt verbunden ist: Große Flächen werden für ihre Gewinnung zerstört und Menschen werden vertrieben. Die Arbeit in den Minen ist häufig gefährlich, der Lohn gering und Kinderarbeit keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, dass Mobiltelefone lange genutzt werden und anschließend nicht in der Schublade verschwinden, sondern recycelt werden. So können Rohstoffe zurückgewonnen werden und auch der illegale Export von Elektroschrott in Ländern des Südens wird vermieden.
Man schätzt, dass 200 Millionen Handys ungenutzt in Schubladen liegen. Da man aus jedem Handy 25mg Gold recyceln kann, wären das 5 Tonnen Gold, die ressourcenschonend erneut zum Einsatz kommen.
Alle gesammelten Handys werden fachgerecht recycelt oder, wenn sie noch verwendbar sind, nach einer professionellen Datenlöschung weiterverwendet. Auf Nummer sicher geht man beim Datenschutz, indem vor Abgabe des Handys möglichst alle persönlichen Daten gelöscht und die SIM- und andere Speicherkarten entfernt werden. Ganz wichtig: Es werden nur Geräte ohne AKKU angenommen.
„Wir beteiligen uns an der HANDYAKTION Bayern, um dadurch mehr Bewusstsein bei den Menschen für unsere begrenzten Ressourcen auf der Erde zu schaffen und um dadurch einen Beitrag zum Ressourcenkreislauf zu leisten“, erläutert Frau Schwander vom Weltladen Ingolstadt e.V..
Noch bis Ende Dezember kann, wer möchte, sein Handy in einer der Sammelboxen abgeben. Ein Teil des Erlöses aus der von Teqcycle, im Auftrag der Telekom, durchgeführten Recycling-Aktion kommt Bildungsprojekten von Mission Eine Welt und dem Eine Welt Netzwerk Bayern zugute.
Um jedoch langfristig einen nachhaltigen Beitrag zu leisten, empfiehlt sich in Zukunft modular aufgebaute Smartphones zu nutzen, um Bauteile im Kreislauf recyclen und wiederverwenden zu können. So werden Ressourcen geschont und Fairtrade-Projekte unterstützt. Die Hersteller dieser Geräte bieten auch Reparaturanleitungen an und liefern passendes Werkzeug mit. Ein Rücknahmesystem spart zusätzlich Ressourcen: Die zurückgesendeten Smartphones werden, wenn möglich als sogenannte „Second-Life-Gera?te“ weiterverwendet. Defekte Geräte werden zerlegt, um die funktionierenden Teile für die Reparatur anderer Smartphones zu verwenden. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ adressiert hierfür beispielsweise die Haltbarkeit und Austauschbarkeit von Akkus (z.B. bei Mobiltelefonen). Informationen rund um Rohstoffabbau, Produktion und Entsorgung von Mobiltelefonen und zur Handy-Sammelaktion gibt es auf www.handyaktion-bayern.de. Die HANDYAKTION Bayern wird durch Mission Eine Welt koordiniert – in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Netzwerk Bayern und der „Handy-Aktion“ in Baden-Württemberg.
Bild: Logo Handyaktion – Foto: Mission Eine Welt