Den Menschen die Natur nahe bringen – mit Hilfe der Bienen
Erich Preuß (auf dem Bild rechts) ist in seinem Element. Der Koordinator LGS des Imkervereins Ingolstadt deutet im Pavillon des bayerischen Umweltministeriums auf dem Gartenschaugelände auf den Eingangsbereich. Hier werde nach der LGS Hand angelegt, um das Gebäude zu unterlüften. Drinnen geht’s weiter: „Hier müssen noch zusätzliche Stützen wegen der Schneelast angebracht werden,“ meint Preuß. Aber große Umbauten seien nicht nötig, wenn die Imker den Pavillon samt Unterstand und Garten übernehmen. Die Chancen, dass sie das auch tun werden, stehen nicht schlecht. Kurz vor dem Interviewtermin hatten die Stadtratsfraktionen von CSU, SPD, FW und Grünen in einem Gemeinschaftsantrag den Erhalt des Baus und die weitere Betreuung durch den Imkerverein beantragt.
„Der Verein braucht eine neue Heimat!“ Das betont Ferdinand Bugany, 1. Vorsitzender des Imkervereins Ingolstadt (links auf dem Bild). Die Zahl der Mitglieder ist auf rund 200 angestiegen, immer mehr Menschen interessieren sich für dieses Hobby. Die Örtlichkeit auf einem Gartenschaugelände ist als neues „Hauptquartier“ ideal. Der Garten, der zum Pavillon gehört, soll nach den Plänen des Vereins erhalten bleiben, denn die Ausrichtung nach Südost sei für die Bienen bestens geeignet. In dem Pavillon soll künftig ein Lehrbienenstand eingerichtet werden, außerdem ist hier Platz für Schulungen, Vorführungen und Versammlungen: „Hier sollen nicht nur Anfängerkurse stattfinden, sondern auch Fortbildungen für die Imker,“ erklärt Bugany. „Wir möchten auch die Bevölkerung über die Lebensweise der Honigbiene und anderer Insektenarten informieren“. Ebenso ist geplant, hier Schulklassen, Kindergartengruppen und Ferienkinder mit dem Thema Bienen vertraut zu machen „Mir geht’s nicht um Honig,“ betont der erste Vorsitzende. Es geht hier um die Wichtigkeit der Bienen, aber auch der Insekten im Allgemeinen. „Die Gesellschaft ist von der Natur entfremdet. Die Natur wieder nahe zu bringen, das gelingt über die Bienen.“ Ein Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur zu schaffen, das ist der Auftrag: „Jeder will blühende Landschaften, aber kauft Honig aus Kanada oder China.“
Sollte es mit der „Pavillonübernahme“ durch den Imkerverein klappen, dann wird schnellstmöglich angepackt. „Die Einrichtung beschaffen wir selber,“ betont Erich Preuß. „Und wir sind froh über alles, was das Ministerium zurück lässt.“ Im Februar oder März könnten dann bereits die ersten Anfängerkurse in der neuen Heimat des Imkervereins beginnen.