Mobilitätsregion Ingolstadt präsentiert sich auf der IAA
Die IAA in München hat begonnen. Die Technische Hochschule Ingolstadt präsentiert sich zusammen mit der IFG Ingolstadt und einigen Partnern auf der Automobilmesse am Messegelände in München-Riem.
An der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) wird die Zukunft der Mobilität erforscht und entwickelt – und zwar intermodal und vernetzt. Dabei steht nicht nur die reine Art der Fortbewegung im Mittelpunkt, auch die Sicherheit sowie ethische Aspekte beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Optimierung von Mobilitätsprozessen werden dabei betrachtet.
Schwerpunkte sind autonomes Fahren und unbemanntes Fliegen
2019 wurde im Freistaat die „Hightech Agenda Bayern“ vom Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ins Leben gerufen. Die Technologieoffensive umfasst ein Investitionsvolumen von drei Milliarden Euro und soll ein Forschungsturbo sein, damit Bayern auch in zehn Jahren noch eine wegweisende Stellung und eine technologische Dominanz einnimmt. Über Bayern wurde ein Netz der Künstlichen Intelligenz-Forschung gespannt. Der ganze Freistaat soll damit führend in der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz werden. Hierzu wurden vier KI-Forschungsschwerpunkte, sogenannte KI-Knoten, an verschiedenen Hochschulen und Universitäten im Freistaat verankert. Der KI-Knoten für Mobilität ist in Ingolstadt angesiedelt.
An der THI forschen die Experten in verschiedenen KI-Bereichen. Schwerpunkte sind autonomes Fahren, unbemanntes Fliegen und digitale Produktion. „Die KI ist der Treiber der digitalen Entwicklung“, sagt THI-Präsident Prof. Dr. Walter Schober. Ein Großteil der über 70 Studiengänge an der THI beschäftigt sich mit dem Thema Mobilität. Künftig werden 20 Professoren im THI-eigenen Institut AImotion Bavaria zur Künstlichen Intelligenz forschen. Das neu gegründete Institut konzentriert dabei die KI-Forschungsaktivitäten im Mobilitätsbereich an der THI. Es geht dabei um die Vernetzung von Mobiliätsträgern, um smarte Mobilität. Der Individualverkehr wird vernetzt mit dem ÖPNV oder der Mikromobilität wie Fahrradfahrern und Fußgängern.
AININ organisiert KI-Netzwerke und Forschungskooperationen mit Unternehmen
Die „Artificial Intelligence Network Ingolstadt gGmbH“ (AININ), ein Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen (TH Ingolstadt, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fraunhofer), Industrie- und Handelsunternehmen (Audi AG, Media-Saturn) sowie kommunalen Trägern (Klinikum Ingolstadt, IFG Ingolstadt AöR, Stadt Ingolstadt) verfolgt den Anspruch Forschungsnetzwerke im Bereich der Künstlichen Intelligenz zwischen Wissenschaftsinstitution, Unternehmen und Infrastrukturanbietern, wie zum Beispiel Kommunen und kommunale Einrichtungen, zu organisieren. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der Mobilität, ergänzt durch die Bereich Handel und Gesundheit.
CARISSMA als bundesweites wissenschatliches Leitzentrum für Fahrzeugsicherheit
Das Forschungs- und Testzentrum CARISSMA (Center of Automotive Research on Integrated Safety Systems and Measurement Area) wurde 2016 als wissenschaftliches Leitzentrum für Fahrzeugsicherheit in Deutschland konzipiert und vom Wissenschaftsrat genehmigt. Dort stehen den Wissenschaftlern eine Reihe von Laboren zur Verfügung, darunter eine Indoor-Versuchsanlage für Crashtests und Fahrversuche, mit Simulation von verschiedenen Witterungsbedingungen wie Regen oder Nebel, ein Fallturm, ein Labor für Car2X-Kommunikation, ein Labor zur Forschung an sicheren Energiespeichern, ein Simulationslabor sowie ein HiL-Labor. Zusätzlich gibt es eine Freiversuchsfläche für Gesamtfahrzeugtests sowie einen Fahrsimulator mit Hexapod-Bewegungsplattform und ein Fußgängerschutzlabor für die Entwicklung neuer Test- und Sensierungsmethoden. Die interdisziplinär arbeitenden gut 100 Wissenschaftler stellen sich mit ihren Forschungsprojekten fächerübergreifend der gesellschaftlichen Herausforderung „Vision Zero“ – dem Fernziel von null Verkehrstoten. Aktuell verunglücken jährlich allein auf Europas Straßen rund 22.800 Menschen tödlich.
Das Messe-Exponat ANTON veranschaulicht vernetzte Fahrfunktionen
Die Technische Hochschule Ingolstadt und das Fraunhofer Anwendungszentrum „Vernetzte Mobilität und Infrastruktur“ demonstrieren gemeinsam auf der IAA die Datenerfassung und Verarbeitung von Sensordaten zur Verbesserung der Sicherheit und Nachhaltigkeit im Verkehr. In der Ausstellung wird gezeigt, wie zukünftige automatisierte Fahrzeuge ihre Umgebung erfassen und dabei von der Verkehrsinfrastruktur unterstützt werden. Ziel der Datenerfassung ist die Fusion der Sensordaten aus dem Fahrzeug und der Infrastruktur für eine erweiterte und zuverlässigere Umfeldwahrnehmung. Die Ausstellung zeigt sowohl technische Möglichkeiten als auch Herausforderungen auf, zum Beispiel bei der Sensorhardware, der Sensordatenverarbeitung und -fusion sowie der Anonymisierung von Kameradaten zum Schutz personenbezogener Daten.
Mobilitätsregion Ingolstadt stellt sich als Gemeinschaftsstand dar
Der Stand der Mobilitätsregion Ingolstadt ist ein Gemeinschaftsstand der TH Ingolstadt mit der Stadt Ingolstadt, vertreten durch die IFG, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Weitere Partner sind die ZD Automotive GmbH, die Artificial Intelligence Network Ingolstadt gGmbH, die UAM-Initiative der Stadt Ingolstadt, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI, die FMS Future Mobility Solutions GmbH sowie die Start-ups EVUM Motors und Perpetuum Progress GmbH.
Fotos: THI/IFG