37. Ingolstädter Kabaretttage
Am Mittwoch, 15. September starten die 37. Ingolstädter Kabaretttage in die zweite Runde. Den Anfang macht Axel Hacke im Festsaal, Beginn ist um 20 Uhr. Seine Lesungen sind Unikate, kein Abend ist wie der andere. Er redet über das Leben, erzählt von seiner Arbeit und hat alles dabei, was er im Leben geschrieben hat: tausende Exemplare seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung, dazu einen Stapel von Büchern. Und natürlich geht es in erster Linie um sein allerneuestes Buch: „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“, ein ebenso komisches wie verträumtes und versponnenes Sprachspielbuch. So entsteht jeden Abend ein neues kleines Lese-Kunstwerk, in dem die hergebrachten Trennungen von ernst und unterhaltsam nichts bedeuten, weil in so einem Abend alles drin ist, das Heitere, das Philosophische und das brüllend Lustige.
Weiter geht es mit Mnozil Brass (Sonntag, 19. September, 20 Uhr, Festsaal) mit ihrem Programm „GOLD – Mit Abstand das Beste“. Das Gasthaus Mnozil steht im 1. Wiener Bezirk. Direkt gegenüber der Musikhochschule. Ein Glück, fanden sich doch im Jahre 1992 sieben junge Blechbläser zu regelmäßigen Musikantenstammtischen bei Josef Mnozil zusammen. Aus klassischer Volksmusik wurde bald angewandte Blechmusik, geeignet für alle Lebenslagen. Ohne Furcht, Tadel und Vorbehalte, dafür mit sehr viel Wiener Schmäh und großer Raffinesse. Mnozil Brass spielen mittlerweile ca. hundert Konzerte im Jahr weltweit. Sie füllen Häuser wie das Burgtheater in Wien, die Royal Albert Hall in London, das Tschaikowsky Konservatorium in Moskau und das Berliner Ensemble. Das Gasthaus Mnozil füllen sie selbstverständlich auch, aber anders.
Bereits zwei Tage später steht Horst Evers (Dienstag, 21. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun) mit „Früher war ich älter“ auf der Bühne. In diesem Programm wird es Antworten auf die ewigen Fragen der Menschheit geben: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Is das weit? Muss ich da mit? Eventuell gibt es auch einen fröhlichen und lehrreichen Beitrag zum immer wiederkehrenden Problem: Wie rede ich total fundiert und glaubwürdig über etwas, von dem ich noch überhaupt keine Ahnung habe? Also beispielsweise vom Inhalt meines neuen Programms? Doch seien wir realistisch: Es wird neue Geschichten geben, sehr viel zum Lachen, vielleicht ein Lied, eher nicht Tanz und garantiert keine Tiere. Horst Evers zumindest hat große Pläne für dieses Programm. Aber am besten schauen Sie sich das selbst an. Bislang hat sich das eigentlich immer für alle Beteiligten sehr gelohnt.
Als nächstes präsentiert Eva Karl-Faltermeier (Mittwoch, 22. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun) ihr erstes abendfüllendes Bühnenprogramm mit dem Titel „Es geht dahi“. Sie nimmt ihre Zuhörer/-innen mit auf eine pointierte Reise in die Südoberpfalz der 80er und führt sie dann wieder zurück in die Gegenwart. Es stellt sich die Frage – wann war sie größer, die Liberalitas Bavariae? Mit einer großen Portion Fatalismus erzählt sie von wichtigen Lebensstationen in einer Welt ohne ÖPNV und skizziert ein Potpourri an Fehlschlägen inmitten der Rush Hour des Lebens. Mit im Gepäck der Zeitreise befinden sich immer auch ein unverstellter emanzipatorischer Grant und dieser stoische Oberpfälzer Humor.
Wenn Anna Mateur (Montag, 27. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun) ihr neues Programm „Kaoshüter“ nennt, dann ist das mehr als ein Wortspiel. Die stimm- wie wortgewaltige Spezialphilosophin schaut auf eine Welt voller Ordnungshüter – und konstatiert: Kreativität muss her, sonst platzen alle Ventile. Mit erfrischendem Überdruck, neuen Songs und verschrobenen Geschichten macht Anna jeden Status Quo zu Konfetti und feiert mit den bestens aufgelegten Beuys das lang erwartete Unerwartete. Ein Abend, an dem die Symbiose von Gefühl und Erkenntnis für die ganz große Katharsis sorgt. Expect the unexpected.
Sie sind zurück! Pigor und Eichhorn (Dienstag, 28. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun) – live und mit Publikum, auf den Brettern, die die echte Welt bedeuten, mit Hirn, Charme und Salon Hip Hop, an Flügel und Gesang. Nach neun erfolgreichen und preisgekrönten Programm-Volumen plus diverser Nebenprojekte wäre es nun an der Zeit für die Jubiläumsauflage – doch statt zurückzuschauen, lehnen sich die beiden anerkannten Experten des eleganten Sprechgesangs ziemlich weit aus ihrem Zeitfenster und präsentieren: Volumen X. Die ganz neue Generation Chanson als Spiegelbild der unsanft erwachten 20er. Eine scharfsinnige Analyse der Grenzen moderner Salonfähigkeit und ein x-malkluger Parcours durch die Stolperfallen der Rhetorik – schon an mittelalterlichen Universitäten wurde gelehrt, lieber die Gesprächspartner/-innen rhetorisch zu diskreditieren, als sich mit Content aufzuhalten. Volumen X: Willkommen in der Zeitgeisterbahn.
Den letzten Kabarettabend im September gestaltet Christoph Theussl (Mittwoch, 29. September, 20 Uhr, Kulturzentrum neun) mit einem satirischen Kreuzzug durch die Populärmusik. Er hat sie gesehen, die Welt. Und er ist zum Schluss gekommen: die besten Lieder sind bereits geschrieben worden – und zwar von ihm. Erwarten tut sie also eine leidenschaftliche, schonungslose Analyse, präsentiert als energiegeladene Achterbahnfahrt voller bekannter Melodien aus der jüngeren und schon etwas älteren Popmusikgeschichte sowie Erzählungen, welche die Erklärung dazu liefern, warum diese Lieder bis heute noch immer mit Namen wie „Simon & Garfunkel“, „AC/DC“, „Modern Talking“ oder „The Beatles“ in Verbindung gebracht werden, anstatt mit dem, der sich wirklich dafür verantwortlich zeichnet: Christoph Theussl – the Styrian Hitfactory.
Wir danken der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte eG, Ingolstädter Verkehrsgesellschaft GmbH, COM-IN Telekommunikations GmbH und Herrnbräu, die durch ihre großzügige Unterstützung als langjähriger Sponsor die Durchführung der Ingolstädter Kabaretttage ermöglichen.
Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz, im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH co. Schanzer Ludwig Store (Theresienstr. 13) sowie über eventim.de
Weitere Informationen zu den 37. Ingolstädter Kabaretttagen finden Sie unter:
www.kabaretttageingolstadt.de
Bitte beachten Sie die aktuellen Sicherheits- und Hygienehinweise, die auf folgenden Webseiten veröffentlicht werden: www.kabaretttageingolstadt.de, www.kulturamt-ingolstadt.de
Bild: Pigor und Eichhorn Foto: Thomas Nitz