Regenklärbecken Südost – Baustelle mit Herausforderungen
Am 19. August besichtigten die Verwaltungsräte der Kommunalbetriebe und der BZA Südost die Baustelle des Regenklärbeckens Südost beim Franziskanerwasser.
„Das Regenklärbecken ist die größte Baumaßnahme für die Kommunalbetriebe seit ihrem Bestehen und darüber hinaus seit mindestens 25 Jahren in der Geschichte der Stadtentwässerung in Ingolstadt“, so Thomas Schwaiger, Vorstand der Kommunalbetriebe, bei der Baustellenbesichtigung. Das Becken ist 45 Meter lang und 33 Meter breit und besitzt ein Nettovolumen von 3.600 Kubikmeter. Aufgrund der Tiefe des vorhandenen Kanals liegt der Boden des Regenklärbeckens bei zehn Metern unter der Erde. Damit wird es das größte Becken der Entwässerung für Ingolstadt.
Mit seinen drei Kammern wird es in Zukunft bei Regen durch Absetzen der Feststoffe das ankommende Mischwasser klären. Danach wird das Abwasser zur Kläranlage, beziehungsweise, ab einer gewissen Regenmenge, über das Regenklärbecken in die Donau abgeleitet.
Die Kommunalbetriebe erfüllen damit die Vorgabe des wasserwirtschaftlichen Bescheides der Unteren Naturschutzbehörde. Darin ist gefordert, die Schmutzfracht des Mischwasser vor Einleitung in die Donau zu reduzieren.
Bei der Baustellenbesichtigung erhielten die Gäste Einblicke in den aktuellen Stand und in die Herausforderungen der Baumaßnahme. Eine dieser Herausforderungen ist die Bautiefe und das hoch anstehende Grundwasser. Um hier die Menge der Grundwasserabsenkung zu minimieren, wird der Einbau einer Bohrpfahlwand mit Dichtsohle umgesetzt. Für das Becken müssen rund 15.000 Kubikmeter Boden ausgehoben werden. Zum Abtransport ist eine eigene Baustraße notwendig. In enger Abstimmung mit dem Umweltamt kommen die Kommunalbetriebe den naturschutzrechtlichen Vorgaben für die Baumaßnahme nach, da der Standort in einem Waldbiotop liegt. Im Vorfeld wurde zur Umsiedlung der Fauna der Oberboden verlagert. Im Nachgang werden zum Beispiel Aufforstungen und die Anpflanzung eines Magerrasens umgesetzt.
Die Dimension des Beckens und die notwendige Bautechnik in der Umsetzung schlagen sich in den Kosten nieder. Mit circa 8 Millionen Euro gehört die Baumaßnahme zu den Kostenintensivsten seit Bestehen der Kommunalbetriebe. Die Fertigstellung des neuen Regenklärbeckens Südost ist für Ende 2022 geplant.
Foto: INKB