Grüne und SPD im Stadtrat beantragen die Aufnahme von bis zu 10 Familien afghanischer Ortskräfte
Der Antrag der Stadtratsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD im unbearbeiteten Wortlaut:
Im Angesicht der aktuellen humanitären Tragödie in Afghanistan und der Tatsache, dass sich Ingolstadt erst
am 29.07.2021 zum „Sicheren Hafen“ erklärt hat, stellen die Stadtratsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und
SPD folgenden DRINGLICHKEITSANTRAG (zur Sitzung des Ferienausschusses am 19.08.2021):
Die Stadt Ingolstadt erklärt sich bereit, bis zu 10 Familien afghanischer Ortskräfte, die für die Bundeswehr
oder deutsche Hilfsorganisationen gearbeitet haben, kurzfristig in Ingolstadt aufzunehmen und wird dies
umgehend dem Freistaat Bayern und dem Bund gegenüber mitteilen.
Begründung:
Aufgrund der Lage und der dramatischen Entwicklungen in Afghanistan benötigen, sofern sie denn
überhaupt evakuiert werden können, die afghanischen Ortskräfte und ihre Familien, die für die Bundeswehr
und deutsche Hilfsorganisationen gearbeitet haben und daher unter der neuen Herrschaft der Taliban
besonderen Gefahren ausgesetzt sind, umgehend Hilfe. Wir stehen, da uns diese Menschen in den
vergangenen Jahren zu Seite standen, in einer besonderen Verantwortung ihnen gegenüber.
Erlangen hat sich, so ist der Presse zu entnehmen, bereits bereit erklärt, 10 Familien aufzunehmen und hat
dies Land und Bund bereits auch signalisiert. Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) wird
dahingehend zitiert, dass es eine humanitäre Verpflichtung ist, den Ortskräften, die für die Bundeswehr und
die Hilfsorganisationen gearbeitet haben und nach dem Abzug der Bundeswehr nun in akuter Gefahr leben,
zu helfen. Nürnberg hat bereits auch schon eine entsprechende Bereitschaft zur Aufnahme signalisiert. Fürth
wird im Bedarfsfall laut Presseberichten ebenfalls Geflüchtete aufnehmen.
Wir können uns diesen Gedanken, Erwägungen nur anschließen. Ingolstadt soll daher ebenfalls bis zu 10
Familien afghanischer Ortskräfte aufnehmen und damit dem Beschluss vom 29. Juli 2021 erste Taten folgen
lassen.
Für die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Für die SPD-Stadtratsfraktion
Barbara Leininger (Co- Fraktionsvorsitzende)
Veronika Peters (stv. Fraktionsvorsitzende)
Christian Höbusch (Co-Fraktionsvorsitzender)
Achim Werner (stv. Fraktionsvorsitzender)
Foto: Stadt Ingolstadt / Roessle