Marieluise-Fleißer-Preis 2021 geht an Ines Geipel
Der mit 10.000 Euro dotierte Marieluise-Fleißer-Preis geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Ines Geipel. Dies hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 29. Juli auf Empfehlung der Fleißer-Preis-Jury beschlossen. Damit reiht sich die 1960 in Dresden geborene Autorin als 17. Preisträgerin ein in eine illustre Liste von Preisträgern/-innen, darunter zum Beispiel Herta Müller (Marieluise-Fleißer-Preis 1989, Literatur-Nobelpreis 2009). Seit 1981 verleiht die Stadt Ingolstadt den Literaturpreis in zweijährigem Rhythmus an deutschsprachige Autorinnen und Autoren. Vorgängerin von Ines Geipel war im Jahr 2019 die Schriftstellerin Iris Wolff.
Ines Geipel, 1960 in Dresden geboren, studierte nach Abbruch ihrer Spitzensport-Karriere bis zu ihrer Flucht aus der DDR im Sommer 1989 Germanistik in Jena, danach Philosophie in Darmstadt. Seit 1996 ist sie Schriftstellerin und lehrt Verskunst an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin.
Die politisch engagierte Autorin und Publizistin hat mehr als zwanzig Bücher und Essays verfasst. Ihr jüngstes Buch „Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass“ (2019) schildert die gegenwärtige Entwicklung der Situation in Ostdeutschland. In ihren Werken setzt sich Ines Geipel mit ihren prägenden Erfahrungen in der DDR auseinander. Öffentlich wurde sie bislang in erster Linie als berühmte Leistungssportlerin und Nebenklägerin um das DDR-Zwangsdoping wahrgenommen.
Für ihre schriftstellerische Tätigkeit und ihr gesellschaftspolitisches Engagement bekam sie unter anderem folgende Auszeichnungen: den Antiquaria-Preis für Buchkultur (2011), den Karl-Wilhelm-Fricke-Preis als Sonderpreis (2019) sowie den Lessing-Preis für Kritik (2020). 2011 erhielt sie für ihr schriftstellerisches und politisches Engagement das Bundesverdienstkreuz.
Die Verleihung des Marieluise-Fleißer-Preises an Ines Geipel ist geplant für November.
Foto: Amac Garbe