Drei Tage statt drei Wochen dank Stahlrohrpressung
Die Ramme arbeitet mit großer Kraft und ist seit heute im Einsatz. Sie hat nur ein Ziel: Die Leitung mit so wenig Beeinträchtigung wie möglich zu verlegen. Aktuell bauen die Stadtwerke Ingolstadt an der Kreuzung der Theodor-Heuss-Straße mit der Nürnberger Straße. Dabei kommt jetzt eine sogenannte Stahlrohrpressung unter der Straße zum Einsatz, die Bauzeit und Einschränkungen für den Verkehr spürbar minimiert.
„Baustellen müssen sein, da kommen wir nicht umhin. Aber wir stimmen uns eng und regelmäßig in allen Sparten mit der Stadt Ingolstadt ab und bemühen uns bei Planung und Ausführung sehr, die Ingolstädter so wenig wie möglich zu stören“, erklärt Hubert Stockmeier, Geschäftsführer der SWI Netze GmbH. Verfahren wie die Stahlrohrpressung oder auch das sogenannte Bohrspülverfahren setzen die Stadtwerke deshalb auch regelmäßig ein.
Für die Baustelle an der Theodor-Heuss-Straße bedeutet dies ganz konkret: Statt zwei oder drei Wochen am offenen Graben lässt sich die Bauzeit für die Kreuzungsquerung durch die Pressung unter der Erde, die am heutigen Dienstag begonnen hat, auf etwa drei Tage verkürzen. Auch muss die Straße an diesem neuralgischen Punkt nicht aufgerissen werden und es sind keine halbseitigen Sperrungen mit großräumigen Umleitungen und entsprechenden Staus nötig. Den gesamten Bauabschnitt, der lediglich für die Startgrube der Pressung noch eine Sperrung der stadteinwärts führenden Rechtsabbiegerspur auf der Nürnberger Straße mit einer kleinen Umleitung eine Seitenstraße zuvor erfordert, können die Stadtwerke damit in drei statt in sechs Wochen fertigstellen.
Verlegt wird bei dieser Baustelle eine neue Fernwärmeleitung mit einer Wärmetransportleistung von neun Megawatt. Diese wird damit Teil des Ingolstädter Fernwärmenetzes, das durch den Einsatz von ansonsten ungenutzter industrieller Abwärme jährlich rund 188.000 Tonnen CO2 einspart. „Damit treibt die Ramme in der Baugrube also nicht nur die Baustelle und das Stahlrohr voran, sondern auch ein kleines bisschen die Energiewende – ein echter Umweltschützer unter der Erde“, freut sich Stockmeier.
Foto: Bösl