INVG: Sehr hohes Sicherheitsniveau im öffentlichen Nahverkehr
„Wir haben insgesamt ein sehr hohes Sicherheitsniveau und nehmen die Sicherheit der Fahrgäste auch als Kernauftrag wahr.“ Das erklärte Robert Frank, Geschäftsführer der INVG, im Rahmen der Sitzung des INVG-Aufsichtsrats. Die AfD hatte einen Fragenkatalog zur Entwicklung der Straftaten im ÖPNV eingereicht.
Die ausgewerteten Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung auf Grundlage der Polizeilichen Kriminalstatistik („PKS“) ergaben, dass sich im Ingolstädter ÖPNV verhältnismäßig wenig Straftaten, nämlich lediglich 1,45 % ereignen. Ohne den Tatbestand des „Schwarzfahrens“, also Nichtbezahlens des Beförderungspreises (Erschleichen von Leistungen – § 265 a StGB) gab es in Ingolstadt in 2020 nur 61 sonstige Straftaten im ÖPNV, was einem Anteil von nur 0,7% entspricht.
Grundsätzlich sei laut Frank der Rückgang der Straftaten auf mehrere Faktoren zurück zu führen. Dazu gehöre das besonnene und geschulte Verhalten des Fahrpersonals in den Bussen und der Disponenten in der INVG-Leitstelle. Die Kooperation und die Abstimmung mit der Polizei wurden nochmals intensiviert, z.B. vor und bei besonderen Lagen wie Bundesliga-Spielen, Bürgerfesten etc. Mit Inbetriebnahme der INVG-Leitstelle am Nordbahnhof in 2013 steht eine stets erreichbare Unterstützung für die Busfahrerinnen und Busfahrer zur Verfügung. Die INVG-Leitstelle verfügt über moderne Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere eine „Hotline“ zur Polizei und betreibt zudem seit 2017 das kamerabasierte Sicherheitssystem. Von 900 Haltestellen in Ingolstadt sind 18 (z.B. am Audi-Sportpark, an den Bahnhöfen und am ZOB) mit Kameras ausgestattet: „Die Polizei kann sich bei entsprechender polizeilicher Lage aufschalten,“ so Frank. Außerdem können nach Straftaten Videoaufnahmen durch die Polizei eingesehen werden. Aufgrund der Vorgaben der INVG bei der Busbeschaffung sind mittlerweile auch alle Busse mit Videokameras im Fahrgastraum ausgestattet.
Diese technischen Maßnahmen werden durch Personeneinsätze flankiert. Die Polizei erhöht flexibel und bedarfsorientiert die Präsenz von uniformierten Kräften in den Bussen und an den Haltestellen. Ergänzend sind auch Angehörige der Sicherheitswacht verstärkt auf relevanten INVG-Linien unterwegs, insbesondere im Hinblick auf die Bedienung des Ankerzentrums und der Gemeinschaftsunterkunft in der Marie-Curie-Straße. Neben polizeilichen Kräften werden seit 2010 private Sicherheitsdienste im INVG-Liniennetz eingesetzt, z.B. bei Nachtfahrten am Wochenende, nach öffentlichen Veranstaltungen und auf besondere Anforderung hin.
Bereits seit den 1990er Jahre können Polizistinnen und Polizisten in Uniform, aber auch in Zivil, kostenfrei die INVG-Busse nutzen und somit einen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit leisten.
Abschließend heißt es im Bericht der INVG zur Sicherheitslage: „Darüber hinaus teilen Polizei und INVG die Überzeugung, dass sich die Videoüberwachung in den Bussen sowie an einzelnen Bushaltestellen nicht nur auf die Sicherung des Betriebs innerhalb der INVG, sondern aus polizeilicher Sicht auch positiv auf die Sicherheitslage insgesamt auswirkt und sich die Fahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie an den Haltestellen sicher fühlen.“
Foto: Stadt Ingolstadt/Rössle