Vertrag unterzeichnet: Pflegestützpunkt startet am 1. April
Dieses „Weihnachtsgeschenk“ muss zwar erst noch ausgepackt und aufgebaut werden, aber die „Anlieferung“ im Frühling ist nun per Unterschrift zugesichert worden. Der Pflegestützpunkt Ingolstadt soll am 1. April in Betrieb gehen. Den dazu erforderlichen Vertrag haben Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll (in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters) mit AOK-Direktor Ulrich Resch und dem Vorstandsvorsitzenden der Audi-BKK, Gerhard Fuchs, unterzeichnet.
„Wir leben in einer alternden Gesellschaft,“ erklärte Dorothea Deneke-Stoll. Dabei sollte jeder ein möglichst eigenverantwortliches Leben führen können – mit optimaler Betreuung und Versorgung. Mit dem Pflegestützpunkt wird nun eine zentrale, neutrale und gut vernetzte Anlaufstelle für Angehörige geschaffen, die einen Pflegefall in der Familie haben. Vor dem Beschluss des Stadtrats am 29. Oktober hatten die Stadt Ingolstadt, der Bezirk Oberbayern sowie die Kranken- und Pflegekassen den Vertrag und das Betriebskonzept abgestimmt. Geplant ist, dass die Stadt den Pflegestützpunkt im Angestelltenmodell betreibt. Sie tritt damit als alleiniger Anstellungs- und Betriebsträger auf. Untergebracht wird der Pflegestützpunkt in zentraler Lage im Bürgerhaus der Stadt – im „Neuburger Kasten“ in der Fechtgasse 6. Erklärtes Ziel ist es, im Pflegestützpunkt umfassend und unabhängig zu beraten sowie die Vielzahl der Beratungsangebote vor Ort zu vernetzen und bestehende Ressourcen zu nutzen.
Hoch erfreut darüber, dass es nun endlich los geht mit dem Pflegestützpunkt war auch der Ingolstädter Bezirkstagsabgeordnete Michael Kern. Und warum ist dieser Pflegestützpunkt so eine „tolle Sache“, Herr Kern?
Bezirkstagspräsident Josef Mederer hatte außerdem gleich noch Glückwünsche an die Ingolstädter dabei:
Weitere Stimmen zur Einrichtung eines Pflegestützpunkts in Ingolstadt:
Oberbürgermeister Christian Scharpf: „Kurz nach meinem Amtsantritt im Mai habe ich das städtische Sozialreferat gebeten, die Pläne für einen Pflegestützpunkt voranzutreiben. Nicht nur mir war es persönlich ein großes Anliegen, dass wir einen Pflegestützpunkt für Ingolstadt einrichten können, auch der Stadtrat hat dies mit einem einstimmigen Votum unterstützt. Die Stadt trägt die Verantwortung für die Wohlfahrt ihrer Bürgerinnen und Bürger. Unser Ziel ist eine bedarfsgerechte Versorgung und Betreuung im Rahmen der Förde- rung der Selbstbestimmung und Eigenständigkeit zur Verfügung zu stellen und einen bürgerfreundlichen Zugang zum Pflegesystem zu schaffen. Mit dem Pflegestützpunkt erhalten alle Bürgerinnen und Bürger eine qualitative und umfassende Unterstützung aus einer Hand. Selbstverständlich ist die Beratung kostenlos, unabhängig und neutral. Ich danke allen, die an der schnellen Umsetzung beteiligt waren“.
Ingolstadts AOK-Direktor Ulrich Resch: „Hier sind die Krankenkassen keine Konkurrenz. Mit dem Pflegestützpunkt gibt es eine Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Wir als AOK unterstützen diese Einrichtung aus voller Überzeugung und bieten unseren Versicherten noch zusätzlich eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte individuelle Pflegeberatung an.“
Der Vorstandsvorsitzende der Audi BKK, Gerhard Fuchs: „Zwei von drei der Pflegebedürftigen in der Region werden zuhause betreut. Daher ist eine zentrale Anlaufstelle, um vor Ort umfassend und unabhängig beraten zu werden, absolut sinnvoll. Bürokratie und Verwaltungsaufwand rücken in den Hintergrund, denn im Pflegestützpunkt werden die Angebote vernetzt und gebündelt. Diese Einrichtung ist ein Gewinn für alle Akteure im Bereich der Pflege, vor allem für die Menschen vor Ort.“
Der Pflegestützpunkt Ingolstadt wurde auf der Basis des neuen bayerischen Rahmenvertrages verhandelt. Die Kosten übernehmen zu zwei Dritteln die Pflege- und Krankenkassen; das verbleibende Drittel teilen sich jeweils zur Hälfte die Stadt Ingolstadt und der Bezirk Oberbayern.
Darüber hinaus wurde für den im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bereits bestehenden Pflegestützpunkt ein neuer Vertrag verhandelt, der gerade unterzeichnet wurde. Zum 1. Januar 2021 ist dort der Wechsel vom Kooperations- zum Angestelltenmodell geplant. Der Pflegestützpunkt befindet sich im Geriatriezentrum Neuburg. Ein weiterer Pflegestützpunkt wird in Kürze in Eichstätt eingerichtet, so Mederer.