Der Supergau in der Superstadt
Nun ist es also passiert und in unserer schönen Stadt des reinen Bieres, in der sonst (fast) alles super läuft – inklusive dem Gerstensaft aus dem Zapfhahn oder der Flasche – ist der Supergau eingetreten und ab 18 Uhr ist der Alkoholkonsum, ja sogar das Mitsichführen verboten. Verboten! Prohibition in der Stadt des Reinheitsgebotes quasi.
Aber doch nicht in der ganzen Stadt sondern „nur“ im Klenzepark mag da der aufmerksame Leser sofort anmerken. Ja das stimmt natürlich, aber dennoch macht es die Sache nicht besser, wenn am Ende einer Entwicklung diese kommunale Allzweckwaffe steht. Denn nicht erst seit diesem Sommer ist der Klenzepark nicht gerade als Ort von stiller Einkehr und Enthaltsamkeit jeglicher irdischer Freuden bekannt. Und auch nicht zum ersten Mal nimmt der Gang der Dinge nun einen nicht ganz so schönen Verlauf und die vorgefallenen Straftaten sind definitiv ein Grund hellhörig zu werden und etwas zu unternehmen. „Streetworker haben wir nicht“ bemerkte unser OB in der Debatte. Wieso eigentlich nicht? – fragte aber niemand. „Was muss denn noch alles passieren“, möchte man direkt anfügen, „dass über welche nachgedacht wird?“.
Jugend braucht sozialen Raum um sich zu entwickeln und zu reifen. Grenzen zu testen gehört da, so bitter es manchmal sein mag, dazu. Anleitung und Betreuung ebenso. Sozialarbeiter werden immer einen anderen Stand als Kommunikationspartner haben als Polizisten oder Security Mitarbeiter des Ordnungsamtes, egal wie gut sie ihren Job machen. Im Fußballbereich wurde das erkannt und ab September wird ein sozialpädagogisch betreutes Fanprojekt für jugendliche Fans unserer Schanzer an den Start gehen. Ähnliche Ideen für alle Jugendlichen täten einer weiter wachsenden “Boomtown“ mit Einwohnern aus Kulturkreisen aus der ganzen Welt gut. Denn auch in diesem Bereich super zu sein, stände Ingolstadt definitiv gut. Jugendparlamentarier wie seht ihr das?