Mitspieler und Mitgefühl
Der Fußball macht´s möglich. Respekt und Toleranz werden wieder geschätzt – auf und neben den grünen Rasen. Völlig egal, was diese UEFA und ihre chinesischen Sponsoren da veranstalten. Diesem Sport liegt Mitgefühl inne. Jedes Wochenende spielen sich im Profi- und Amateurfußball liebevolle Szenen ab. Es ist geradezu herzergreifend, wenn der Schiedsrichter vom mitfühlenden Publikum als „blinde Sau“ oder „A…loch“ bezeichnet wird. Am liebsten würde man ihn umarmen (und danach sein Auto anzünden). Dieses von Toleranz und Empathie geprägte Miteinander auf den Fußballplätzen ist einfach wunderbar. Das fängt schon bei den Kleinsten an – oder besser deren Eltern. Sie möchten dem Nachwuchs zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen, indem sie unablässig – gut gemeinte – Kommandos auf das Spielfeld brüllen und die Kinder aus der gegnerischen Mannschaft (inkl. Trainer) mit kreativen Beschimpfungen beglücken. Vorbildlich! So löst man Konflikte! Und wenn der Kleine dann mal mit Mama und Papa ins Stadion zu den Profis mitgehen darf, dann erweitert er seinen Wortschatz um würdevolle Begriffe wie „Motherf…“ oder „Son of a b…“. Kann im späteren, international ausgerichteten Berufsleben ja nicht schaden. Und so ein Tritt ins Schienbein? Das ist doch auch nur eine Form der Meinungsäußerung. Wenn sich der versehentlich übermotivierte Sportler bei dieser Meinungsäußerung ein Regenbogenfähnchen an den Arm bindet, sollte das doch voll in Ordnung gehen. Wir spielen ja nicht Murmeln.