Sommer (Sch)Wei(s)sheiten
Das ist schon verrückt. Im Sommer wird es heiß. Manchmal sogar mehrere Tage hintereinander! Hallo? Und schon wird man an allen Ecken und Enden gewarnt vor einer Gefahr, die sich Sommer nennt. Die App blinkt ununterbrochen und verkündet im Halbstundentakt, dass es brutal heiß wird. Die Fernseh-Wettertante meint sogar, dass ein Ende der Hitze endlich in Sicht sei. Nachdem es immerhin fast eine Woche lang Sommer war! Nicht auszuhalten! Die Welt stand quasi vor dem Untergang. 35 Grad! Horror! Lebensgefahr! So etwas ist noch nie da gewesen. Und die Wetterbedrohung hört nicht auf. Völlig überraschend kann es im Sommer zu Gewittern kommen. Und die halten sich nicht mal an den Takt, den ihnen die App vorgeben möchte. Schrecklich! Am besten, man geht gar nicht mehr raus. Überall lauern gefahren. Dieser Sommer ist ja noch bedrohlicher als Corona.
Überhaupt: Das Wetter ist eine ständige Bedrohung, wenn es aus der Komfortzone von angenehmen 22 bis 26 Grad ausschert. Alles darunter ist katastrophal kalt, alles darüber eine Hitzewelle. Und weil sich die Temperaturen selten an Idealwerte halten, gibt es immer etwas zu jammern, zu schimpfen und zu meckern. Und früher war auch immer alles besser. Da gab´s im Auto zwar keine Klimaanlage und das Schuhwerk aus absolut nicht-atmungasktivem Kunststoff hat den Fuß in eine Brühe getaucht, die jeden Gorgonzolageruch übertroffen hat – aber so war das eben in der guten, alten Zeit. Doch wir können beruhigt sein. Der nächste Herbst kommt bestimmt. Und mit ihm wieder unzählige Warnungen vor extremem Wetter. Ein undurchdringlicher Nebel wird über uns herein brechen. Brutaler, lebensbedrohlicher und höchst gefährlicher Frost von minus 2 Grad zum Beispiel. Puh. Wenn man daran denkt, könnte man fast schon wieder ins Schwitzen kommen. Vor Angst.