Umweltsünde Sport
Über kaum ein Thema ist im Ingolstädter Stadtrat so intensiv diskutiert worden wie die DiscGolf Anlage im Park, dessen Namen nicht genannt werden darf. Dabei geht es um mehr als Frisbeescheiben, die in einen Korb geworfen werden. Es geht um Grundsätzliches. Ist Sport an sich nicht schon ein Umweltfrevel? Impliziert das eigene Bewegen in der Natur nicht immer eine Beeinträchtigung der selben? Gibt es überhaupt umweltverträgliche Sportarten? Alleine auf Gehwegen zu laufen, ja, das ist umweltverträglich. Der Gehweg ist ja schon wegen anderer in die Landschaft betoniert worden. Aber die meisten Sportarten stellen sich als höchst bedenklich heraus.
Tennissandplätze zum Beispiel sind künstlich angelegte Wüsten, die jedem Garten des Grauens Konkurrenz machen. Von Hartplätzen ganz zu schweigen. Da hat die fleißigste Biene nichts zu lachen. Mit hohem Energieaufwand betriebene Turn- und Schwimmhallen täuschen ein künstliches Sommerklima vor, das es gar nicht gibt. Noch schlimmer ist es bei Skipisten oder Eishallen. Über Monate hinweg so zu tun, als wäre man in Norwegen hat mit der Klima-Realität so viel zu tun wie RTL II mit Bildungsfernsehen. Die Alternative würde lauten: draußen sporteln! Auf zugefrorenen Seen zum Beispiel. Und wenn´s nicht friert – Pech gehabt. Und draußen besteht ja immer die Möglichkeit, viel kaputt zu machen. Wenn sich beispielsweise tausende Triathleten durch das Ufergewächs in den Baggersee stürzen, bekommt nicht nur der heimische Hecht einen Herzinfarkt. Aber wenigstens freuen sich die Algen. Durch die über die Sportler in den See abgegebenen leistungsfördernden Mittel wird wenigstens deren Wachstum und Muskelaufbau gestärkt. Fazit: Der umweltverträglichste Sport ist der, der zu Hause ausgeübt werden kann. Sehr beliebt: Extrem-Couching. Da besteht beim intensiven Rumliegen nicht mal Verletzungsgefahr für Mensch und Umwelt. Das ist gelebter – oder gelegener – Naturschutz.