Nachbarschaftshilfe einmal anders
Der Einzelhandel und die Gastronomie darben. Sie leiden unter den Beschränkungen, die der Staat infolge der Corona-Pandemie den Bürgern auferlegt hat. Nutznießer der derzeitigen Situation sind große Konzerne wie Amazon, die es den konsumwilligen Bürgern durch ein perfektioniertes System von Bestellung und Lieferung einfach machen, kurzfristig das zu erhalten, was das Herz begehrt.
Auf der Strecke bleiben die lokalen Händler und Gastronomen, also unsere Nachbarn. Wie kann man einem Wirt, dessen Lokal seit Monaten geschlossen ist, helfen und vor dem Ruin bewahren? Hingehen und dort essen und trinken. Doch eben das geht im Augenblick gar nicht. Absehbar ist allerdings, dass es Lockerung geben wird und Geschäfte und Lokale wieder öffnen. Fragt sich nur wie. Sitzen wir dann wie im letzten Jahr in Biergärten und Restaurants, die zu einem Drittel oder maximal zur Hälfte gefüllt sind, weil Abstandsregeln einzuhalten sind. Trennen uns Plexiglasscheiben, die zur Verhinderung der Übertragung der Corona-Viren aufgestellt werden müssen. Muss der Gastronom unsere Adressen sammeln und aufbewahren, damit der Weg des Virus zurückverfolgt werden kann, wenn es zu einer Infektion gekommen ist. Die Schutzmaßnahmen reduzieren den Umsatz und erhöhen die Kosten.
Der Einzelhandel und die Gastronomen werden sich (wenn überhaupt) schneller von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise erholen, wenn die Schutzmaßnahmen (reduzierte Anzahl von Gästen und Hygienevorschriften sowie Feststellung der Daten) entbehrlich sind. Ein voller Biergarten wie in alten Zeiten kann einen Gastronomen noch am ehesten vor dem Ruin retten. Wenn ein Wirt künftig ohne die genannten Beschränkungen Gäste bewirten kann, sofern diese nachweislich geimpft sind, wird er das, um zu überleben, machen müssen. Kann man ihm das verübeln? Wohl kaum!
Sie sollten sich daher impfen lassen, auch wenn sie meinen, Ihre persönliche Freiheit werde eingeschränkt, wenn sie dazu vom Staat gedrängt werden. Mit Ihrer Impfung tragen Sie dazu bei, dass sich die Verhältnisse schneller normalisieren und diejenigen, die jetzt durch die Pandemie in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet sind, eine baldige Chance erhalten, ihre Betriebe zu retten. Impfen ist gelebte Nachbarschaftshilfe.