Liebe Lesende…
wenn das nicht der Hammer ist: Bei Audi gibt es ab sofort keine Mitarbeiter mehr! Unglaublich. Glücklicherweise hat dieses brutale Vorgehen nichts mit den Einsparungen angesichts diverser Krisen zu tun. Es liegt am gendern. Dieses seltsame, aus dem Englischen entlehnte Wort beschreibt das Phänomen der geschlechtsneutralen Ausdrucksweise. Und deshalb gibt es bei Audi offiziell keine Mitarbeiter mehr, sondern nur noch Mitarbeitende. Das wiederum klingt aber doch eigentlich sehr gut, denn diese Mitarbeiter arbeiten mit, sind dementsprechend Mitarbeitende, also aktiv am Schaffungsprozess beteiligte Personen. Dieser Umbenennungsvorgang könnte Schule machen: Lesende statt Leser, Bauarbeitende statt Bauarbeiter, Handwerkende statt Handwerker, Musizierende statt Musiker, Schauspielende statt Schauspieler, Blitzableitende statt Blitzableiter…
Und dann ist da ja noch der Unterstrich, genannt: Gender-Gap (nicht zu verwechseln mit den Gender-Pay-Gap, das ist die Lohnlücke zwischen weiblichen und männlichen Einkommen. An der wird sich gerade in Ingolstadt vermutlich nicht so schnell was ändern. Eher gibt’s eine neue Rechtschreibreform). „Der Gender-Gap – geschrieben zum Beispiel Mitarbeiter_innen – repräsentiert alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten zwischen Mann und Frau,“ heißt es in der Pressemitteilung. Verstanden? Nö? Egal. Wir schreiben jetzt einfach künftig bei Geschwistern (denn das könnten ja Mädels und Jungs und alle anderen dazwischen sein) Geschwister_innen. Und Blitzableiter_innen. Potzblitz.