Nur nicht den Kopf verlieren
Die Briten mal wieder. Nein, es geht jetzt nicht um eine Corona-Mutation oder Brexit bedingte Produktionsausfälle in der Industrie. Es geht um den Valentinstag. Im Allgemeinen wird der hierzulande verächtlich als PR-Offensive der Floristen herab gewürdigt, dabei gibt’s ihn schon sehr, sehr lange. Im Mittelalter hatte er bei uns nur einen anderen Namen, nämlich Vielliebchentag. Und bei den Briten – oder besser den Engländern – wurde er einfach „Love day“ genannt und stand stets hoch im Kurs. Und jetzt kommt´s: Der „liebevolle“ oder besser liebestolle König Heinrich VIII. soll diesen 14. Februar sogar zum Nationalfeiertag erklärt haben!
Der Typ, der sich von seiner ersten Ehefrau hat scheiden lassen, um endlich mit der zweiten Frau schnackseln zu können, die er dann aber köpfen ließ, um von Frau Nummer drei ein Kind zu bekommen, wobei die Frau nach der Geburt starb und den Platz für Frau Nummer vier frei machte, von der sich der König durch Scheidung trennte (sie war ihm zu hässlich), bevor er Frau Nummer fünf erneut köpfen ließ, um endlich mit Frau Nummer sechs glücklich zu werden (wie glücklich sie war, sei dahingestellt, aber sie hat den Dicken wenigstens überlebt). Wenn sich also einer mit Beziehungsstress ausgekannt hat, dann dieser Heini. Zum „Love day“ die passenden Blumen für die aktuelle Angebetete auszuwählen, war da vermutlich das geringste Problem. Und bei diesem Heinrich bekommt der Begriff Beziehungskiller gleich eine ganz praktische Bedeutung. Und was für ein Glück, dass es Tinder damals noch nicht gab. Nicht auszudenken, wen er sonst noch…. Deshalb ein gut gemeinter Rat an künftige Prinzessinnen, Königinnen und Möchtegern-Royals: Augen auf bei der Partnerwahl! Gerade weil Liebe bekanntlich blind machen soll.