Mittagsvisite: Paraffiniertes Herzpräparat
Das Thema der Mittagsvisite des Deutschen Medizinhistorischen Museums am Dienstag, 25. August, um 12.30 Uhr erschließt sich nicht beim ersten Lesen: „Paraffiniert“ – also in Wachs konserviert; „Herz” – es geht also um ein Organ; „Präparat” – eine Objektbezeichnung. Was für eine Kombination an Zuständen, Stoffen und Techniken, die in diesem Begriff aufeinandertreffen: paraffiniertes Herzpräparat.
Die Mittagsvisite wird diesmal von der Kulturwissenschaftlerin Johanna Lessing durchgeführt, die als VW-Stipendiatin an der Universität Göttingen promoviert und derzeit ihr Praxisjahr am Museum absolviert. Sie gibt Einblick in einen besonderen Depotbestand, mit dem sie sich hier beschäftigt. Es handelt sich insgesamt um 14 präparierte Herzen, die etwa ein Jahrhundert alt sind. Sie wurden wahrscheinlich in Halle an der Saale präpariert und sind über verschiedene Stationen bis ans Deutsche Medizinhistorische Museum nach Ingolstadt gelangt.
Wie erschließt man sich ein solches museales Objekt menschlicher Herkunft? Welche Indizien liefert das Herz selbst, auf welche medizinische Praxis kann es verweisen, welche Funktion erfüllte es? Johanna Lessing nimmt die Gäste der Mittagsvisite mit auf eine Spurensuche, die mitten hinein führt in die wechselhafte Geschichte der Medizin des 20. Jahrhunderts. Ihren Ausgang nimmt sie von einem Museumsding, das sonst nicht zu sehen ist – einem paraffinierten Herzen aus dem Depotschrank „Human remains”.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Präparat um menschliche Überreste handelt.
Die halbstündige Mittagsvisite findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen ist die Teilnahme nur nach Anmeldung an der Museumskasse möglich (Tel. 0841 305-2860, E-Mail: dmm-kasse@ingolstadt.de). Im Museum muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – auch während der Veranstaltung. Bei entsprechender Nachfrage wird die Mittagsvisite um 13.30 Uhr wiederholt.