Wohngeld: Unterstützung die oft nicht ankommt
Die Familien- und Lebensberatung des SkF Ingolstadt macht auf die verbreitete Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen aufmerksam
Ingolstadt. „Allzu oft geraten Menschen in Not“, berichten Andrea Sebald und Gabriele Kettner vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), „weil sie ihren Rechtsanspruch auf Sozialleistungen wie zum Beispiel das Wohngeld nicht in Anspruch nehmen.“
Die Mitarbeiterinnen der Familien- und Lebensberatung des SkF weisen darauf hin, dass viele Anspruchsberechtigte auf Leistungen verzichten und damit oft ihre persönliche Situation unnötig verschlechtern. Deshalb macht der SkF Ingolstadt derzeit mit verschiedenen Post in den sozialen Medien auf dieses Problem aufmerksam.
Staatliche Leistungen der Grundsicherung sollen ein menschenwürdiges Existenzminimum sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Wer mit seinem regelmäßigen Einkommen nicht ausreichend seine Ausgaben für Miete, Strom und Heizung, für Lebensmittel oder Kleidung bestreiten kann, hat Anspruch auf Unterstützung. Insbesondere durch die steigenden Kosten fürs Wohnen, fallen viele Menschen unter die Armutsgrenze. „Doch viele scheuen sich dann, Hilfe in Anspruch zu nehmen oder haben falsche Vorstellungen von den Bedingungen für die Bewilligung“, erläutert Sebald. „So können durchaus Ansprüche auf Wohngeld bestehen, obwohl jemand finanzielle Rücklagen hat oder in der eigenen Immobilie wohnt. Oft gibt es die Sorge, erst durch die Beantragung an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Die aktuellen politischen Diskussionen über Kürzungen im Sozialbereich verstärken diese Ängste bei den Betroffenen noch.“
Die Inanspruchnahme von Sozialleistungen gilt dann als Zeichen des persönlichen Versagens, als Ausdruck von Faulheit oder Leistungsunfähigkeit. Lieber werden große Entbehrungen und Belastungen auf sich genommen, anstatt bestehende Ansprüche einzulösen. „Viele scheuen den ersten Schritt in die Beratung, bis es zu spät ist und sich Schulden angesammelt haben. Wir als Beraterinnen würden uns wünschen, dass Betroffene sich zunächst beraten lassen und erst dann eine für Sie passende Entscheidung treffen.“, betont Kettner.
Die Familien- und Lebensberatung bietet deshalb hierzu professionelle, kompetente und individuelle Beratung bei der Antragstellung von Wohngeld und anderen Sozialleistungen, bei präventiven Maßnahmen zur Existenzsicherung sowie bei Fragen zur Wohnsituation.
Die Beratung ist vertraulich und kostenlos, auf Wunsch auch anonym und unter Gewährleistung der Schweigepflicht. „Wir arbeiten wertschätzend und sind offen für alle Hilfesuchenden, unabhängig von Alter und ethnischer, kultureller und religiöser Herkunft“ unterstreicht Sebald.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des SKF Ingolstadt unter www.skf-ingolstadt.de
Beratungstermin kann unter 0841 93 755 0 vereinbart werden.
Pressestelle/SKF Ingolstadt