Linke Ingolstadt kritisiert Zerstörung von Plakaten
Die Linke Region Ingolstadt zieht eine gemischte Zwischenbilanz in Bezug auf den diesjährigen Europawahlkampf. Zwar erhielten Wahlkämpfer*innen im Lichte jüngster Angriffe oft Anerkennung für ihre politische Basisarbeit, etwa beim Verteilen von Flyern oder beim Plakatieren – sowohl aus dem privaten Umfeld als auch auf der Straße. Dennoch bereitet die Art der Zerstörung von Wahlkampfmaterialien den Ingolstädter Genoss*innen große Sorgen. Insbesondere Plakate, die für Demokratie werben und gegen Hetze eintreten, werden häufig zerstört. Kürzlich wurde nach einer Benachrichtigung durch die Verkehrspolizei am 12. Mai um 01:40 Uhr sogar ein brennendes Wahlplakat gemeldet.
Der 30-jährige Kreisvorsitzende der Linken, Moritz Fuchs, sieht im Vandalismus, der in manchen Bundesländern sogar in körperliche Gewalt umschlägt, die Konsequenzen einer vernachlässigten Sozialpolitik und ein höheres Aggressionspotential angesichts knapper werdender Ressourcen. „Über Jahrzehnte wurden wichtige Weichenstellungen verschlafen, etwa in der Energiepolitik, aber auch im Wohnungsbau.“ Gerade Menschen mit geringeren Einkommen fühlten sich betrogen, da sie ohnehin die größten Lasten zu schultern hätten und beispielsweise von steigenden CO2-Preisen besonders betroffen seien. „Wir werden nicht aufhören, für einen sozialen Ausgleich zu werben, um den gesellschaftlichen Druck im Rahmen der Transformationen zu senken. Darüber hinaus gilt es für die demokratischen Kräfte, zusammenzuhalten und sich gerade in einer derart aufgeheizten Stimmung nicht davon abbringen zu lassen, sich für politische Lösungen zu engagieren.“
Eva Bulling-Schröter, Kreisvorsitzende und langjährige Abgeordnete im Deutschen Bundestag, äußert ihr Unverständnis über die Attacken gegen Material und ehrenamtlich Aktive: „Es ist mir unbegreiflich, wie wir als Partei, die sich für eine sozial ausgestaltete Politik engagiert, deren Steuerkonzepte 90 % der Bevölkerung zugutekommen würden, zur Zielscheibe einer derartigen Zerstörungswut werden können.“
Pressestelle/DIe Linke
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