Rieter plant die Schließung des Standortes in Ingolstadt
Rieter plant die Schließung des Standortes in Ingolstadt
Am 20. Juli 2023 wurde die Belegschaft in Ingolstadt informiert, dass ihr Standort geschlossen
werden soll. Damit sind rund 150 Arbeitsplätze in Gefahr und es droht das Ende einer bald 140 Jahre
alten Industrietradition in Ingolstadt.
Bereits 2018 wurde die Montage und die Produktion nach Tschechien verlagert und rund 220
Arbeitsplätze abgebaut. Erhalten blieb in Ingolstadt der Entwicklungsbereich mit etwa 130
Beschäftigten. Das damalige Rieter Gelände wurde Ende 2019 gewinnbringend verkauft und nahe am
alten Standort, in einem eigens dafür gebauten Gebäude, die Entwicklung konzentriert.
Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber gelang es somit zunächst, ein neues
Kapitel für Rieter in Ingolstadt – als Entwicklungsstandort- aufzuschlagen. Jedoch, trifft nun der in
Wintherthur (Schweiz) ansässige Rieter-Konzern aufgrund von zu geringen Renditeerwartungen die
Entscheidung; Ingolstadt soll geschlossen und die Entwicklung in die Schweiz und in die Tschechische
Republik verlagert werden. „Die Pläne im laufenden Prozess im Entwicklungsbereich anzusetzen, der
gerade jetzt die Maschinen der Zukunft entwickelt, wird sich als fataler Fehler erweisen. Jahrzehnte
von Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen im Maschinenbau würden unwiederbringlich verloren
gehen und der Start von neuen Produkten ist massiv gefährdet“, so Gerhard Hyna BR-Vorsitzender.
Die IG Metall wird in den nächsten Tagen, im Rahmen einer Mitgliederversammlung die nächsten
Schritte mit den Mitgliedern abstimmen. Auch wenn der Schock erst mal tief sitzt, die
Auseinandersetzung hat gerade erst begonnen.