Die Amphibienwanderung beginnt: Bitte um Rücksichtnahme im Straßenverkehr
Die Amphibienwanderung beginnt: Bitte um Rücksichtnahme im Straßenverkehr
Ende Februar beginnt die Zeit der Amphibienwanderung. Dann machen sich
Frösche, Kröten, Unken und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Der
Mensch nimmt sie dann am deutlichsten beim Froschkonzert wahr und auf den
Straßen bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern.
Amphibien sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass sie ihre
Körpertemperatur nicht selber regulieren können und von der
Umgebungstemperatur abhängig sind. Das erklärt, weshalb sie mit den
steigenden Temperaturen aus ihrer Winterstarre erwachen und sich
unverzüglich auf die Reise zu ihren Laichgewässern machen. Meist geschieht
das bei Regen und Nachttemperaturen ab fünf Grad. Und klar ist damit auch,
dass sich der Klimawandel bei den Amphibien besonders auswirkt.
In Bayern leben 19 verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen die Frösche,
Kröten und Unken als sogenannte Froschlurche sowie die Molche und
Salamander als Schwanzlurche. Alle leben sowohl an Land als auch im Wasser
und durchlaufen während ihres Heranwachsens eine erstaunliche
Verwandlung. Vom Ei über die Kaulquappe bis hin zum erwachsenen Tier
verändern sie ihre Gestalt komplett.
Dabei haben fast alle Amphibien einen festen Jahresrhythmus und suchen im
Frühjahr das Wasser auf. Arten wie die Erdkröte wandern dann konzentriert
an wenigen Tagen, wohingegen der kleine Laubfrosch über mehrere Wochen
eher unauffällig unterwegs ist.
Nach der Balz und der Fortpflanzung kümmern sich Amphibien nicht mehr
wirklich um ihre Eier. In der Regel machen sich die Eltern dann auf den Weg in
ihre Sommerquartiere. Sind dann ihre Jungen groß genug, wechseln auch diese
– Hüpferlinge genannten Jungtiere – nach und nach in ihren Landlebensraum,
wo sie sich für den Winter vorbereiten und alles fressen was in ihr Maul passt,
denn Amphibien sind Fleischfresser.
Ab September beginnen sie frostfreie Winterquartiere zu suchen und sich
unter Steinhaufen, Baumstümpfen und in Erdlöchern, Höhlen und offenen
Kellergewölben zurückzuziehen. Danach verfallen die Tiere von November bis
März in eine Winterstarre und der Kreislauf beginnt von vorn.
Wer jetzt im Straßenverkehr unterwegs ist, wird darum gebeten, verstärkt
Rücksicht beim Autofahren zu nehmen. Garten- und Grundstückseigentümer
können zudem für Amphibien Rückzugsorte beispielsweise mit Reisig- oder
Steinhaufen und Blühflächen schaffen.
Das Verschwinden der Amphibien würde ein empfindliches Loch in die
natürliche Nahrungskette reißen. Alle Lurche fressen Käfer, Spinnen, Würmer,
sie sind aber auch wichtige Beutetiere für vielerlei Vögel, Reptilien und
Säugetiere. So hat jede einzelne Art ihre Bedeutung im Ökosystem, ihr
Aussterben bedeutet stets einen Verlust für unsere Heimat und Erlebniswelt.