Nächtliche Großübung im ICE-Tunnel Ingolstadt
Nächtliche Großübung im ICE-Tunnel Ingolstadt
Nächtliche Großübung im ICE-Tunnel Ingolstadt
Datum: 13. November 22
Uhrzeit: 01:00 Uhr – 04:00 Uhr
Ort: Audi Bahntunnel
Mehr als 350 Einsatzkräfte von Feuerwehr, der Werkfeuerwehr AUDI AG, Rettungs- und Sanitätsdiensten, der Bundes- und Landespolizei, des Technischen Hilfswerks sowie des DB Notfallmanagements waren in der Nacht zum Sonntag an der Großübung beteiligt. Ziel der Übung war es, die geänderten Verfahren im Katastrophenschutz-Sonderplan „AUDI Tunnel“ auf ihre Gebrauchstauglichkeit zu testen. Gegen 01:00 Uhr erreichte der Einsatzbefehl von der Integrierten Leitstelle die Einsatzkräfte. Gemeldet war ein brennender ICE, der in der Mitte des Tunnels zum Stillstand gekommen war. Wie im neuen Einsatzplan vermerkt wird bei derartigen Meldebildern ein Großaufgebot von Einsatzkräften alarmiert. Laut Plan fahren die Einheiten sofort die vordefinierten Notausgänge und die beiden Tunnelportale an. Bis zu dieser Zeit kann niemand sagen wo der Zug steht und wo sich genau die Brandstelle befindet. Herausfordernd ist die große Personenzahl die sich in dem Zug befinden könnte. In den Fernzügen der Bahn können sich zwischen 200 und 800 Personen befinden, unter Umständen auch Personen, die nicht gehfähig sind. Über die Portale und Nottreppenhäuser gelangen die Atemschutztrupps schnell auf die Gleisebene und können dem Einsatzleiter unverzüglich die Erkundungsergebnisse mitteilen. Gleichzeitig markieren die Trupps mit farbigen Leuchten den Angriffs- und Rettungsweg für die nachfolgenden Einheiten. Am Fuße der Treppenhäuser werden jeweils Materialdepots errichtet, da aufgrund der großen Eindringtiefen sehr viel Material benötigt wird. Bei der großen Menge an Menschen im Zug, Einsatzkräfte und Material ist ein erheblicher Koordinierungsaufwand erforderlich. Ein derartiges Ereignis stellt alle Rettungskräfte auf allen Ebenen vor große Herausforderungen. Bei der Evaluation der Einsatzpläne hat man Aufgrund der Erfahrungen der letzten Bahnunfälle und den geänderten taktischen und technischen Voraussetzungen vor allem die Anzahl der initial alarmierten Kräfte deutlich erhöht.
Die Übungsbeobachter zeigten sich noch in der Nacht nach Beendigung der Übung zufrieden. Die vorgeplanten Konzepte haben gegriffen und die Abläufe haben gut funktioniert. Eine detaillierte Nachbetrachtung und Auswertung der Aufzeichnungen, wird in den nächsten Tagen und Wochen erfolgen. Die Ergebnisse werden mit allen Beteiligten nachbesprochen und wenn nötig die Pläne angepasst.
Im Anschluss an die Übung gabs noch für alle eine kleine Stärkung in einer Betriebskantine der AUDI AG. Branddirektor Josef Huber bedankte sich bei allen Mitwirkenden und vor allen bei der Deutschen Bahn AG für die großartige Unterstützung. Nachdem die Einsatzbereitschaft bei allen Einheiten wieder hergestellt war kehrten alle wieder zurück an ihre Heimatstandorte, in der Hoffnung dass dieser Ernstfall nie eintreten wird.
Bild: Großübung im Audi Tunnel – Foto: Berufsfeuerwehr Ingolstadt