Stab für außergewöhnliche Ereignisse zur Energiekrise: Maßnahmenpaket verabschiedet
Stab für außergewöhnliche Ereignisse zur Energiekrise: Maßnahmenpaket verabschiedet
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Ingolstadt hat unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Scharpf in seiner heutigen Sitzung zahlreiche Maßnahmen hinsichtlich Einsparpotential und Umsetzbarkeit für städtische Liegenschaften diskutiert und das weitere Vorgehen beschlossen.
Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf: „Derzeit ist unklar, wie sich die Versorgungslage mit Erdgas in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt. Darauf wollen wir uns vorbereiten. Es ist darüber hinaus nötig, dass wir bewusst mit allen Arten von Energie umgehen und, wo möglich und sinnvoll, Energie einsparen – auch im Sinne von Klimawandel und Ressourcenschonung.“
Um die Notwendigkeit der allgemeinen Energieeinsparung auch für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, soll die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude ausgeschalten bleiben. Dies betrifft städtische Gebäude wie die Rathäuser, den Pfeifturm oder das Kreuztor, aber auch nach Abstimmung mit weiteren Stellen z.B. Liebfrauenmünster, Moritzkirche oder Neues Schloss. Städtische Brunnen sollen hingegen weiterhin laufen, da sie in den Sommermonaten eine kühlende Funktion haben; überlegt wird, sie früher als sonst im Herbst einzuwintern und so Energie zu sparen.
Die Straßenbeleuchtung wird derzeit nicht reduziert, aber der laufende Umbau auf dimmbare LED soll verstärkt fortgesetzt werden. Diese Maßnahmen laufen seit 2019, seither konnten bereits rund 25 Prozent Energie eingespart werden. Eine zusätzliche Abschaltung von Ampeln im Stadtgebiet ist nicht geplant, da in Ingolstadt bereits 85 Prozent aller Ampeln nachts ausgeschalten werden.
Die nur vereinzelt vorhandenen Klimaanlagen in städtischen Gebäuden sollen in den Sommermonaten weniger stark kühlen. In den Wintermonaten soll die Heiztemperatur in öffentlichen Räumen (Verwaltung und Schulen) auf 20 Grad begrenzt werden. Die Verwendung elektrischer Heizstrahler wird in städtischen Gebäuden grundsätzlich untersagt. Die Gebäudetechnik soll mittelfristig optimiert werden, z.B. mit Zirkulationspumpen für Warmwasser, Heizungstechnik, etc. Bei der Planung von Neubauten wird seit geraumer Zeit bereits energiesparende Technik eingesetzt, energetische Gebäudeertüchtigungen (Dämmung, Fenster, etc.) sollen als mittel- und langfristige Maßnahmen geprüft werden.
Die städtischen Beteiligungsunternehmen werden aufgerufen, ähnliche Maßnahmen in ihren Liegenschaften vorzunehmen.
Mit der Schulung von Hausmeister/-innen und städtischen Mitarbeiter/-innen sollen energiesparende Verhaltensweisen angeregt und das Bewusstsein hierfür geschaffen werden. Eine Kampagne für die Öffentlichkeit, u.a. mit Energiesparhinweisen für private Haushalte und Beratungsangeboten, bereiten die Stadtwerke bereits vor. Ferner will die Stadt auf Vereine und Unternehmen zugehen und zu Energieeinsparung aufrufen.
Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung und sollen anhand der weiteren Entwicklung ggf. stufenweise beschlossen werden.
Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf ist es wichtig, dass die Stadtverwaltung mit gutem Beispiel vorangeht und die Bemühungen, Energie zu sparen, deutlich ausbaut: „Ich rufe alle dazu auf, bei der Energieeinsparung mitzumachen. Wenn die gesamte Gesellschaft mitmacht, werden wir die kommenden Monate gut überstehen.“