Anton Stankowski und die nächste Generation
Am Sonntag, 15. Mai, um 10 Uhr, eröffnet das Museum für Konkrete Kunst (MKK) die Ausstellung „Die andere Seite der Gestaltung. Anton Stankowski und die nächste Generation.“ Im Rahmen des Ingolstädter Wissenschaftsjahrs 2022 zeigt das MKK neben dem Werk des einflussreichen Gestalters und konkreten Malers Arbeiten von Studierenden der Technischen Hochschule Ingolstadt. In der Gegenüberstellung wird offensichtlich, dass die Formenfindung trotz technischen Fortschritts den gleichen Prinzipien folgt.
Anton Stankowski – Zwischen Grafikdesign und Konkreter Kunst
Es gibt Logos und Plakate, die einmal gesehen, in Erinnerung bleiben. Das ikonische Markenzeichen der Deutschen Bank sorgte nicht nur deshalb bei seiner Einführung im Jahr 1974 für Schlagzeilen: „Fünf Striche für 100.000 Mark“ titelte die Bild-Zeitung. Es schien schwer vorstellbar, dass etwas derart Simples voller Arbeit stecken sollte. Der Urheber, Anton Stankowski (1906–1998) konterte: „Dafür habe ich auch 40 Jahre geübt.“
Damit ist ein grundlegendes Problem umrissen, dem sich Design oft gegenübersieht: Als dienende Gestaltung, die reproduzierbare Gebrauchsartikel erschafft, bleibt ihre Entstehungsgeschichte oftmals im Verborgenen. Einige ungeahnte Einblicke in den Schaffensprozess gewährt das Œuvre von Anton Stankowski, dem „Vater des deutschen Grafikdesigns“. Seine Collagen, Malereien und die bisher kaum ausgestellten Zeichnungen zeigen, wie er Ideen verarbeitet hat. Sie belegen auch, wie die bildende Kunst seine Arbeit als Grafiker beeinflusste.
Die nächste Generation
Die intensive Auseinandersetzung mit der Form- und Bildfindung kennt auch die nachfolgende Generation von Gestalter/-innen. Finden die Grundsätze, wie sie Anton Stankowski in seiner Gestaltungslehre in den 1930er Jahren formulierte, weiterhin Anwendung? Ist für sie durch den technischen Fortschritt nicht auch vieles einfacher geworden? Das MKK hat Studierende der Technischen Hochschule bei ihren Anfängen begleitet. So präsentiert die Ausstellung nicht nur erste Arbeiten der Nachwuchsgestalter/-innen aus den Disziplinen User Experience Design und Technisches Design, sondern gewährt auch Einblicke in ihren Entwurfsprozess. Im Nebeneinander erzählen das etablierte Werk von Stankowski und die Projektarbeiten der Studierenden von einer Designgeschichte des Probierens, des Scheiterns und Korrigierens. Damals wie heute.
Stankowski-Stiftung übergibt wichtiges Werkkonvolut an Ingolstadt
Dank der großzügigen Schenkung der Stuttgarter Stankowski-Stiftung zählen nun 207 Werke des Künstlers zum festen Sammlungsbestand der Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt (SKKD), die am MKK angesiedelt ist.
Die SKKD beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen der Konkreten Kunst in Deutschland. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Kooperationspartner, Audi ArtExperience, stärkt sie Ingolstadt als Wissenschafts- und Kulturstandort.
550 Jahre Wissenschaft in Ingolstadt
„Die andere Seite der Gestaltung. Anton Stankowski und die nächste Generation“ findet im Rahmen des Ingolstädter Wissenschaftsjahres 2022 statt. Mit dem Fokus auf die Erweiterung der Wissenschaftsnarration um den Faktor Kreativität zeigt die Ausstellung, dass Probieren und Testen, dass Scheitern und Neubeginnen Bestandteile von Erfolg und Fortschritt sind. Das MKK freut sich über die Beteiligung der Technischen Hochschule Ingolstadt mit den Studiengängen User Experience Design unter der Leitung von Prof. Ingrid Stahl sowie Technisches Design unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Rothbucher.
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Pressevorbesichtigung: Freitag, 13. Mai, 11 Uhr
Eröffnung: am Internationalen Museumstag, Sonntag, 15. Mai
10 bis 11 Uhr: Ausstellungseröffnung
13 bis 14.30 Uhr: Familienworkshop: Logo selber bauen
16 bis 17 Uhr: Kurator/-innenführung
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Laufzeit: 15. Mai bis 25. September 2022
Eintritt: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro)