Zithern und Stickereien
Zithern und Stickereien
Bauerngerätemuseum Hundszell ist in die neue Saison gestartet – Sonderausstellungen zu Zithern und Stickereien
Die Zither ist weithin bekannt als Instrument in der Volksmusik. Doch sie kann viel mehr. Daran hat ein Ingolstädter großen Anteil, der im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte: Ernst Volkmann. Er entwickelte das Instrument weiter. Und gilt als Ikone unter den Zither-Bauern. Eine Ausstellung im Hundszeller Bauerngerätemuseum ist deshalb ihm und dem Künstler Hans Dollinger gewidmet. Neben Zithern zeigt das Museum in einem zweiten Ausstellungsschwerpunkt viele wunderschöneStickereien. Dazu passend gibt es neben den Ausstellungen auch Konzerte.
Geigen-, Zietherbauer und Visionär: Ernst Volkmann gilt als Pionier des modernen Zitherbaus. Zusammen mit dem virtuosen Instrumentalisten Fritz Wilhelm hat er die Zither in Psalterform entwickelt. Volkmannerhielt dafür 1993 sowohl den Deutschen Musikinstrumentenpreis als auch den Bayerischen Staatspreis für seine Konzertzither in Psalterform. Den beiden Zither-Ikonen Volkmann und Wilhelm ist deshalb eine erweiterte Sonderschau im Bauerngerätemuseum gewidmet. „Beides sind wohlklingende Namen im Zitherbau, beziehungsweise beim Zitherspiel“, sagt Leiter Max Böhm. Zu bestaunen sind über 40 Instrumente, zahlreiche Fotos, aber auch Hörproben und eine vertonte Bilderschau zur Herstellung einer Zither. Passend dazu gibt es drei Zither-Konerte. Am 23 April, ab 20 Uhr ist ein ganzer Abend Fritz Wilhelm gewidmet, der vor genau 20 Jahren verstorben ist. Am 29. April, ab 20 Uhr treffen zwei musikalische Welten aufeinander: Wilfried Scharf, derzeit einer der gefragtesten Virtuosen auf der klassischen Zither, gastiert zusammen mit „Zither-Manä“, einem bayerischer Rocker und Liedermacher an der Zither, in Hundszell.
In der zweiten Sonderschau sind feinste Stickereien, herrliche Mustertücher und andere textile Vorlagen zu bewundern. „Mit unendlicher Geduld werden die Tücher nach historischen Vorlagen nachgestickt“, sagt Böhm.
Im Bauerngerätemuseum ist natürlich auch die Dauerausstellung zu sehen. Die Außenstelle des Stadtmuseums auf einem früheren Bauernhof in Hundszell zeichnet ein lebendiges Bild vom tiefgreifenden Wandel der Landwirtschaft in den vergangenen 200 Jahren. Und doch zählen neben den musealen Dauerausstellungen eben auch Kunst, Musik, Veranstaltungen, Feste und Märkte der traditionellen ländlichen Kultur zum Grundkonzept des Museums. „In der früheren Scheune befindet sich unsere Dauerausstellung, die Agrikultur“, sagt Böhm. „Also alles, was uns bis heute das Essen auf den Tisch bringt.“ Dazu passen natürlich auch auf dem Land weitverbreitete Hobbys und Utensilien, wie die Zither und Stickereien.
Ein Artikel der IN-direkt Print Ausgabe
Bild: Stickereien – Foto: U. Rössle/Archiv