Initiatoren des Bürgerbegehrens übergeben Unterschriftenliste
Einer der Initiatoren, Ralf Bauernfeind, hatte schwer zu tragen: Sechs Ordner, verpackt in eine reißfeste Tasche, trug er am Dienstagnachmittag in den ersten Stock des Rathauses, wo die zweite Bürgermeisterin der Stadt Ingolstadt, Dorothea Deneke-Stoll, wartete. Fein säuberlich waren darin insgesamt 5734 Unterschriften von Ingolstädter Bürgern einsortiert – das Ergebnis des Bürgerbegehrens „Keine Kammerspiele an der Schutterstraße“.
Mitte Januar begann die Unterschriftensammlung. „Gerade in der Corona-Zeit ist ein Bürgerbegehren keine einfache Sache“, sagte Franz Appel, Vorsitzender des Vereins Freie Wahler Ingolstadt. „Wir haben in Ingolstadt über 5700 Unterschriften gesammelt – und das haben wir in Rekordzeit geschafft.“ Die Anzahl der Unterschriften seien ein Zeugnis dessen, dass viele Bürger die Kammerspiele an diesem Ort ablehnen würden. „Die große Mehrheit will das einfach nicht“, sagte Bauernfeind. „Wir hatten eine solche Tendenz ja bereits in unserer Online-Umfrage festgestellt.“
Deneke-Stoll nahm die Unterschriften entgegen. „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben“, sagte Appel. „Das ist eine Würdigung des demokratischen Prozesses.“ Die Unterschriften werden nun der Rechtsabteilung der Stadt weitergeleitet. „Dort werden sie gezählt und überprüft“, sagte Deneke-Stoll. Innerhalb von vier Wochen entscheidet dann der Stadtrat, ob es zu einem Bürgerentscheid kommen wird, welcher dann wiederum innerhalb von drei Monaten stattfinden muss. Die drei Initiatoren des Bürgerbegehrens, Appel, Bauernfeind und Armin Herker, sind optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass alles seine Ordnung hat“, sagen sie. Denn ein Bürgerentscheid sei wichtig: „Das Thema bewegt die Leute. Es ist auch weiterhin Gesprächsthema in der Stadt.“