Polizei warnt vor Betrugsmaschen am Telefon
Polizei warnt vor Betrugsmaschen am Telefon
Auch in den vergangenen Tagen wurden zahlreiche Menschen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord von Betrügern angerufen. Mit teils haarsträubenden Geschichten versuchen sie ihre Opfer um ihr Erspartes zu bringen. Allein in dieser Woche wurden in über 100 Fällen die Betrugsversuche durch die Angerufenen erkannt, abgebrochen und der Polizei gemeldet. Fünf Personen fielen dagegen auf die Masche herein und wurden insgesamt um einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag betrogen.
Erst gestern (10.02.2022) übergab ein 53-Jähriger aus dem südlichen Landkreis Eichstätt einen fünfstelligen Bargeldbetrag an die Betrüger. Zuvor war er von einem Mann angerufen worden, der sich ihm als sein Sohn ausgab. Dieser habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht und könne nun nur durch die Zahlung einer Kaution einer Haftstrafe entgehen. Bei der Geldübergabe, die vor dem Amtsgericht Ingolstadt stattfand, zeigte ihm der Abholer einen Ausweis mit einem Polizeistern, nahm das Geld an sich und entfernte sich in unbekannte Richtung.
Zeugenaufruf
Der unbekannte Mann konnte wie folgt beschrieben werden:
Etwa 180 cm groß, ca. 35 Jahre alt, schlank, kurze dunkle Haare, trug eine schwarze Jacke mit Brusttaschen und eine schwarze Hose
Die Kriminalpolizei Ingolstadt bittet in diesem Zusammenhang Personen, denen der Geldabholer gegen 17:50 Uhr in der Neubaustraße/ Gymnasiumstraße in Ingolstadt aufgefallen ist, sich bei der Kripo unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden.
Tipps der Kriminalpolizei – So können Sie sich schützen!
Wie Auswertungen zeigen, haben es die Täter zumeist auf Personen ab einem Alter von 50 Jahren abgesehen. Dabei spielt es keine Rolle ob diese in einer Großstadt wie beispielsweise Ingolstadt, wohnhaft sind oder in ländlicheren Regionen, wie zum Beispiel Berglern, Lkr. Erding, Fuchstal, Lkr. Landsberg am Lech oder auch Brunnen, Lkr. Neuburg-Schrobenhausen.
So können Sie sich und Ihre Angehörigen vor den Maschen der Betrüger schützen:
- Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
- Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
- Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
- Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist!
Dienstausweis der Bayerischen Polizei
Die Bayerische Polizei wurde 2021 mit neuen, hochmodernen und besonders fälschungssicheren Dienstausweisen ausgestattet. Durch das unverwechselbare Design und einfach zu erkennende Sicherheitsmerkmale können sich alle Bürgerinnen und Bürger schnell selbst von dessen Echtheit überzeugen.
Nähere Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und Beispielbilder der Ausweise erhalten Sie unter dem nachfolgenden Link:
Themenwoche bei Radio IN
Der lokale Ingolstädter Radiosender „Radio IN“ behandelt das Thema „Callcenterbetrug“ in einer Sicherheitswoche. Ab dem 14.02.2022 bis 18.02.2022 klärt der Sender in enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt täglich über das Betrugsphänomen auf und zeigt Bürgerinnen und Bürgern, wie sie sich vor der Masche schützen können.
Bild: Halt – Foto: Bayerische Polizei